BayBG rechnet mit Dämpfer im Neugeschäft
BayBG rechnet mit Dämpfer im Neugeschäft
Geschäftsführung: Geringe Investitionsneigung im Mittelstand
sck München
Nach einem abermaligen Schub im Neugeschäft rechnet die Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BayBG) im laufenden Berichtsturnus (30. September) mit einer abflauenden geschäftlichen Expansion. Im Jahrespressegespräch des Risikokapitalgebers mit Sitz in München nannte der Geschäftsführungssprecher Peter Pauli ein 2024 erwartetes Neugeschäftsvolumen von 58 Mill. Euro. Das wäre ein Rückgang von über zwei Fünftel nach dem zurückliegenden Rekordjahr 2023. Damit würde die BayBG auf das Niveau von 2021 zurückfallen. Als Grund gab Pauli die derzeit schwache Investitionsneigung des Mittelstands an. Das sei derzeit zu spüren. Die Firmen seien „extrem zurückhaltend“.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr steigerte die BayBG ihre Neuinvestments um 11% auf 75 Mill. Euro. Das war zum dritten Mal in Folge ein Höchstwert. Pauli bezeichnete das Niveau „als Ausreißer nach oben“. Treiber des Geschäfts seien unter anderem Bereiche der Künstlichen Intelligenz gewesen. Auf diesem Feld bestehe bei technologiegetriebenen Firmen „Innovationsdruck“. Zudem seien Banken zurückhaltender bei der Vergabe von Krediten. Auch seien die Möglichkeiten bei manchen Adressen zur Aufnahme von Fremdkapital ausgeschöpft.
Die BayBG trumpft im Markt auf. Nach Angaben des Bundesverbands Beteiligungskapital schrumpften die Neuinvestitionen von Beteiligungsgesellschaften im vergangenen Jahr um rund 5 Mrd. auf 10,5 Mrd. Euro. Es war der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Als Ursache dafür nannte Pauli die derzeit „schlechten Standortfaktoren“ in Deutschland. Im Detail erwähnte er die hohen Energiekosten, Mängel in der Infrastruktur, bürokratische Hindernisse, den zunehmenden Rechtspopulismus und wenig Impulse von der Wirtschaftspolitik.
Mit einem Börsengang aus dem Bestandsportfolio der BayBG rechnet er 2024 nicht. Der Bestand wuchs zuletzt um nahezu 50 Mill. auf knapp 400 Mill. Euro. Die Ausfälle lägen auf „normalem Niveau“. Pauli erwartet eine Risikovorsorge in etwa auf der Höhe des Vorjahres. 2023 waren es 6,4 Mill. Euro – 2 Mill. Euro mehr als ursprünglich geplant. Dank „erfolgreicher“ Exits soll 2024 der Überschuss der BayBG seinen Worten steigen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr verdiente die Gesellschaft nahezu unverändert 5,1 Mill. Euro nach Steuern.