BayBG rechnet mit steigenden Ausfällen
sck München – Der auf den Mittelstand spezialisierte Risikokapitalgeber Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BayBG) wappnet sich für eine drohende Konjunkturabkühlung bei einer anhaltenden Staatsschuldenkrise. Auf der Jahrespressekonferenz der Gesellschaft stellte Geschäftsführungssprecher Sonnfried Weber für den laufenden Turnus 2013 (30. September) deutlich steigende Ausfallzahlen in Aussicht, nachdem in den Jahren zuvor die Beteiligungsausfälle “erfreulich” gering gewesen seien. Er rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit 13,6 Mill. Euro nach 7,8 Mill. Euro in der zurückliegenden Periode.Weber vermied dabei jedoch Schwarzmalerei. Gemessen am Gesamtportfolio erreiche die Ausfallquote wieder ein “normales” Niveau von rund 4 % nach zuvor 2,4 %, die er als deutlich unterdurchschnittlich bezeichnete. Im ersten Quartal, also in den Monaten Oktober bis Dezember, habe die BayBG nur 1 Mill. Euro an Ausfällen verbucht. Im Laufe des Jahres würden diese aber steigen. Dennoch blieb Weber gelassen: “Wir werden 2013 einen guten Lauf haben.” Man könne 2013 “beruhigt” angehen. Er stellte einen Überschuss von 8 Mill. Euro in Aussicht. Im vergangenen Jahr schrumpfte der Nettogewinn um ein Viertel auf 10,7 Mill. Euro. Grund dafür war eine deutlich um 9 Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge, mit der die BayBG der erhöhten Wahrscheinlichkeit steigender Ausfälle Rechnung trug.Bei den Rückzahlungen von Beteiligungen rechnet Weber für das laufende Jahr mit über 32 Mill. Euro. Das wären knapp 8 Mill. Euro mehr als 2012. Grund dafür ist ein Ende September auslaufendes Förderprogramm. Aufgrund der steigenden Rückzahlungen und Ausfälle wird dem BayBG-Management zufolge das gesamte Beteiligungsportfolio auf geschätzte 320 Mill. Euro zurückgehen. Im vergangenen Geschäftsjahr wuchs der Bruttobestand noch um über 11 Mill. auf knapp 324 Mill. Euro (siehe Tabelle). Beim Neugeschäft plant Weber, im laufenden Jahr mit rund 45 Mill. Euro das Niveau des Vorjahres (44,5 Mill. Euro) zu erreichen. Diese Summe peilt die BayBG auch für 2014 an, was sie im Geschäftsbericht als “ambitioniert” bezeichnet. Denn aufgrund der derzeit geringen Investitionsneigung der Unternehmen bei einem zugleich historisch niedrigen Zinsumfeld läuft das Neugeschäft für Beteiligungsgesellschaften schleppend, wie Weber einräumte.Geschäftsführer Peter Pauli rechnet aber damit, dass die verschärften Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Banken (Basel III) dazu führen, dass die Nachfrage nach Risikokapital steigt. Die BayBG ist bundesweit die zweitgrößte Beteiligungsgesellschaft mit Fokus auf ein Bundesland.