Bayer-Aktie stürzt nach Monsanto-Urteil ab
ab Düsseldorf – Bayer stehen harte Zeiten bevor. Ein Geschworenengericht in Kalifornien hat Monsanto zu Schadenersatz von 289 Mill. Dollar verurteilt. Der an Krebs erkrankte Kläger führte seine Erkrankung auf das Pflanzenschutzmittel Glyphosat zurück. Es ist das erste Urteil in einer ganzen Reihe von Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat. Derzeit sind etwa 5 000 Klagen anhängig. Nun wird eine Klagewelle befürchtet. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Monsanto die Verbraucher nicht ausreichend vor den Risiken des Unkrautvernichters gewarnt hat.Zwar kündigte Monsanto umgehend an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, und auch Bayer erklärte, dass “das Urteil der Jury im Widerspruch steht zu bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, jahrzehntelangen praktischen Erfahrungen und den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit”. Der Schaden für Bayer, die Monsanto erst vor gut einem Monat für 63 Mrd. Dollar übernommen hatte, war jedoch angerichtet. In der Spitze stürzte die Bayer-Aktie am Montag um 13,9 % ab. Zum Handelsende stand ein Tagesverlust von 10,3 % zu Buche. Mehr als 10 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung lösten sich binnen eines Tages in Luft auf. Wenngleich von vielen Seiten erwartet wird, dass die Strafzahlung – zumindest in dieser Höhe – keinen Bestand haben wird, stuften zahlreiche Analysten die Aktie zurück. Bayer beruft sich darauf, noch keine detaillierte Bewertung vornehmen zu können, da die Unternehmen operativ noch getrennt agierten.—– Kommentar auf dieser Seite- Bericht Seite 9