Bayer kommt bei Verhandlung voran

Bloomberg verkündet Einigung mit Glyphosat-Klägern - Aktie haussiert

Bayer kommt bei Verhandlung voran

ab Düsseldorf – Bayer hat in den seit Monaten laufenden Vergleichsverhandlungen im Zusammenhang mit der Glyphosat-Klagewelle Fortschritte erzielt. Einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, nach dem es eine mündliche Vereinbarung zur Beilegung von 50 000 bis 85 000 Klagen gebe, ließen die Leverkusener gleichwohl unkommentiert. Das Unternehmen werde nicht über Ergebnisse oder den Zeitpunkt des Vergleichs spekulieren, teilte Bayer mit, sprach aber zugleich von “Fortschritten” in der Mediation. Potenzielle KlägerAuch zu der von Bloomberg genannten Zahl von bis zu 125 000 Fällen äußerte sich der Pharma- und Agrarchemiekonzern nicht, sondern verwies auf die mit dem jüngsten Quartalsbericht veröffentlichten Zahlen. Demnach waren Bayer in den USA bis 14. April Klagen von etwa 52 500 Klägern zugestellt worden. Zugleich räumt Bayer ein, von steigenden Klagezahlen auszugehen, da die Klägeranwälte im vorigen Jahr etwa 100 Mill. Dollar in TV-Werbung investiert hätten, um die Klagezahlen in die Höhe zu treiben.Die Zahl, über die in dem Bloomberg-Bericht spekuliert wird, “umfasst eine beträchtliche Anzahl potenzieller Kläger, deren Klagen noch nicht eingereicht oder zugestellt wurden”, erklärte Bayer und fügte an, über potenzielle Kläger nicht zu berichten.Die Investoren ließen sich von der zurückhaltenden Kommentierung die Feierlaune jedoch nicht verderben. Die Aktie setzte sich mit einem Kurssprung von in der Spitze 8,8 % an die Dax-Spitze. Zum Handelsende stand mit 62,13 Euro ein Tagesgewinn von 7,7 % zu Buche.Seit Monaten wird spekuliert, dass Bayer der Vergleich in Summe um die 10 Mrd. Dollar kosten dürfte. Spekuliert wird nun, dass Bayer 8 Mrd. Dollar zur Beseitigung der anhängigen Klagen bereitstellt und weitere 2 Mrd. Dollar für künftige Klagen. Bayer hatte stets darauf verwiesen, einem Vergleich nur dann zuzustimmen, wenn dieser wirtschaftlich sinnvoll und so strukturiert sei, dass künftige Klagen “zu einem Abschluss gebracht werden”.Nach dem Bloomberg-Bericht bewegen sich die Auszahlungen je beigelegtem Fall zwischen einigen Tausend und einigen Millionen Dollar. Noch sei allerdings keine Vereinbarung unterzeichnet worden. Bloomberg schätzt, dass die Einigung im Juni bekannt gegeben wird. Bayer hatte zuletzt eingeräumt, dass sich die Mediationsgespräche im Gefolge der Covid-19-Pandemie verzögerten, und betont, sich keiner Fristensetzung zu unterwerfen. – Wertberichtigt Seite 8