Bayer kündigt teuren Hybridbond
ak Düsseldorf – Bayer will einen vor zehn Jahren emittierten 1,3 Mrd. Euro schweren Hybridbond im Sommer kündigen. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern nutzt damit die erste Gelegenheit, die hochverzinste Schuld loszuwerden. Das Papier hat einen Kupon von 5 %, eine Laufzeit von 100 Jahren und kann erstmals am 29. Juli dieses Jahres zurückgezahlt werden. Es hatte damals für viel Aufmerksamkeit gesorgt und war 2005 die größte Hybridemission, die jemals von einem Unternehmen in Europa getätigt worden war.Die Kündigung jetzt kommt wenig überraschend. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld kann sich der nach Börsenwert größte deutsche Dax-Konzern für weniger als die Hälfte finanzieren. Eine vor kurzem begebene Hybridanleihe mit einem Volumen von ebenfalls 1,3 Mrd. Euro ist mit einem Kupon von 2,375 % ausgestattet.Auch der rheinische Nachbar Henkel kann in diesem Herbst erstmals eine milliardenschwere vergleichsweise teure Hybridfinanzierung loswerden. Der Klebstoff- und Konsumgüterkonzern hatte wenige Monate nach Bayer ebenfalls einen nachrangigen Bond über 1,3 Mrd. Euro am Kapitalmarkt untergebracht und damit die Ausgliederung seiner Pensionsverpflichtungen finanziert. Der Kupon liegt bei 5,375 %, nach November würde die Anleihe eine Rendite von 285 Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor bringen.RWE hat Ende September erstmals das Recht, seinen 1,75 Mrd. Euro schweren Hybridbond aus dem Jahr 2010 zu kündigen. Er ist mit 4,625 % verzinst.Ein etwas kleineres Volumen hatte Südzucker vor zehn Jahren aufgenommen. Das MDax-Unternehmen hatte 2005 eine Hybridanleihe mit einem Volumen von 700 Mill. Euro und einem Kupon von 5,25 % emittiert. Das Papier ohne Laufzeitbegrenzung kann am 30. Juni dieses Jahres erstmals gekündigt werden. Ansonsten zahlt der Zuckerhersteller von da an einen Aufschlag von 310 Basispunkten auf den 3-Monats-Euribor.