Bayer setzt auf Kooperation in der Krebsdiagnostik
ab Düsseldorf – Gemeinsam mit der Roche-Tochter Foundation Medicine macht sich Bayer an die Entwicklung therapiebegleitender Krebstests. Die Vereinbarung erstreckt sich auf mehrere neue Krebsmedikamente und zugelassene Therapien von Bayer und deckt das gesamte Testportfolio von Foundation Medicine ab, wie Bayer mitteilt. Ein erstes Projekt soll sich mit einem diagnostischen Test für das Krebsmedikament Vitrakvi beschäftigen. Das Medikament mit dem Wirkstoff Larotrectinib hatte Ende 2018 die Zulassung in den USA erhalten und ist einer der größten Hoffnungsträger der Forschungspipeline. In Europa befindet sich das Medikament im Zulassungsverfahren. Dem Wirkstoff wird ein Jahresumsatz von 1 Mrd. Dollar zugetraut.Bayer hatte sich Ende 2017 mit Loxo Oncology zur Bekämpfung von Krebsarten zusammengetan, die auf Genmutation zurückzuführen sind. Nachdem Eli Lilly Anfang dieses Jahres Loxo Oncology erworben hat, schnappte sich Bayer die Lizenzrechte für die beiden von der Kooperation erfassten Krebswirkstoffe. Das Medikament kann bei zahlreichen Krebsarten, bei denen die Tumore von einer seltenen Genmutation betroffen sind, zum Einsatz kommen. Mit Hilfe des diagnostischen Tests soll bestimmt werden, ob Patienten diese Genmutation haben und für eine Behandlung mit diesem Medikament geeignet sind.Finanzielle Details der Zusammenarbeit mit Foundation Medicine gab Bayer nicht bekannt. Die Roche-Tochter entwickelt Tests, mit denen das genetische Profil von Tumoren analysiert und so die beste Behandlungsform für Krebspatienten bestimmt werden kann. Roche war 2015 bei den Amerikanern eingestiegen und hatte 2018 die restlichen Anteile übernommen. Bayer hofft, dass der mit Foundation Medicine entwickelte Test im Laufe des kommenden Jahres zugelassen wird.