Baywa spürt Inflationsdruck im Kerngeschäft
Baywa spürt Inflationsdruck im Kerngeschäft
sck München
Der Agrarhandelskonzern Baywa hat im Kerngeschäft die hohe Teuerungsrate zu spüren bekommen. In seinem Zwischenbericht zum 30. September schreibt der Münchner SDax-Konzern über eine rückläufige Nachfrage für Premiumobstsorten. Der Vorstand führt das auf die Kaufzurückhaltung der Konsumenten infolge der hohen Inflation zurück. Die Entwicklung in Deutschland sei „heterogen“. Während das Unternehmen Getreidekontrakte des Vorjahres nach eigenen Angaben zu guten Konditionen abwickelte, gerieten die Margen im Betriebsmittelhandel aufgrund von Preisrückgängen unter Druck. Wegen des ungünstiges Wetters seien weniger Pflanzenschutzmittel und Saatgut verkauft worden. Der Konzern reagierte darauf mit dem Abbau von Lagerbeständen. Der Vorstand rechnet damit, dass der Betriebsmittelhandel sich im Winter belebt.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Agrarsparte brach nach neun Monaten um 47% auf 145 Mill. Euro ein. Auf Konzernebene verringerte sich das Ebit um mehr als die Hälfte auf 215 Mill. Euro. Die Rückgänge lagen im Rahmen der Erwartungen, so CEO Marcus Pöllinger. Er sprach von einem insgesamt „guten“ operativen Ergebnis. Der Manager blickt „zuversichtlich“ auf das Jahresschlussquartal. Grund dafür sind geplante Projektverkäufe im Bereich Regenerative Energien. Daher bekräftigte er das Ziel, 2023 ein Ebit in einer Spanne von 320 Mill. bis 370 Mill. Euro zu erwirtschaften. Zum Vergleich: Im Ausnahmejahr 2022 erzielte die Baywa rekordhohe 504 Mill. Euro.