Wirtschaftsprüfung

BDO strebt zweites Dax-Mandat an

Nach dem Mandat des Dax-Konzerns SAP sieht BDO einen „Wahrnehmungsdurchbruch“. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft investiert in Deutschland weiter in Digitalisierung und Personal.

BDO strebt zweites Dax-Mandat an

ste Hamburg

BDO verspürt in Deutschland nach dem Gewinn des Prüfungsmandats beim Dax-Konzern SAP eine erhöhte Wahrnehmung im Markt und eine verstärkte Nachfrage nach der eigenen Expertise. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft, hinter den „Big Four“ die Nummer 5 der Branche, rechnet sich nach den Worten von Vorstandschef Holger Otte in einem Pressegespräch trotz Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie gute Marktchancen und eine Fortsetzung des kräftigen Wachstums in Deutschland aus. Gerade in der Abschlussprüfung gebe es „interessante Opportunitäten“.

Er sei überzeugt, dass sich die Investitionen in Digitalisierung und Personal noch deutlicher auszahlen werden, so Otte. „Unsere 2019 implementierte Strategie ,Wandel und Wachstum‘ zeigt Wirkung.“ Es werde registriert, dass „in BDO Dynamik steckt, dass unsere Marktwahrnehmung deutlich gestiegen ist“. BDO sichere sich Mandate, die vor kurzem noch den Branchengrößten vorbehalten gewesen seien. Otte sprach mit Blick auf das SAP-Mandat von einem „Wahrnehmungsdurchbruch“ und bekräftigte die Ambition, nach SAP ein weiteres Dax-Mandat zu gewinnen. „Vielleicht reift in den Aufsichtsräten die Erkenntnis, dass absolute Größe kein Kriterium ist.“

Im vergangenen Jahr legte der Umsatz von BDO Deutschland im Rahmen der selbst gesteckten Erwartungen um 6,6% auf die neue Bestmarke von 304 (i.V. 285) Mill. Euro zu – wobei große Mandatsgewinne wie der von SAP erst 2022 umsatz- und ergebniswirksam werden sollen. Alle Geschäftsfelder trugen den Angaben zufolge zum Wachstum bei: Der Bereich Wirtschaftsprüfung wuchs, wie Andrea Bruckner, im BDO-Vorstand für Audit & Assurance zuständig, mitteilte, um 5% auf 129 Mill. Euro. Die Steuer- und Rechtsberatung reicht nach einem Zuwachs um 9,4% auf 128 Mill. Euro inzwischen fast an den größten Dienstleistungsbereich von BDO heran, wie der für Tax und Advisory zuständige Vorstand Parwäz Rafiqpoor anmerkte. Der Bereich Advisory Services, der auch im zweiten Coronakrisenjahr die Zurückhaltung der Wirtschaft gespürt habe, steigerte den Umsatz um 3,6% auf 46 Mill. Euro.

Inzwischen kommt BDO in Deutschland auf 2500 Beschäftigte, darunter 650 Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte. Wichtige Fachbereiche seien verstärkt worden, etwa die Dienstleistungsangebote für große Familienunternehmen und im Bereich Nachhaltigkeit. Vorstandschef Otte unterstrich angesichts des Auslandsbezugs bei fast der Hälfte der Mandantschaft die „enorm starke Auslandsanbindung“ der deutschen Gesellschaft und die „hohe Wachstumsdynamik“ der Gruppe international. BDO Global legte 2021 mit 95000 Mitarbeitern zu konstanten Wechselkursen um 10,8% auf 11,8 Mrd. Dollar zu.