ge Berlin – Nachdem Air Berlin trotz zweier absolvierter Sanierungsprogramme schlechtere Zahlen einfliegt als vor Jahresfrist, legt der Vorstand von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft ein zusätzliches Sparprogramm auf. Bis 2016 soll das Ergebnis um weitere 400 Mill. Euro verbessern werden, teilten die Berliner gestern Abend mit. Das nunmehr dritte Sanierungsprogramm erfordere einen einmaligen Aufwand in hohem zweistelligen Millionenbereich. Teil der Neustrukturierung ist, das europäische Streckennetz künftig nur noch mit A 320-Airbus-Jets zu bedienen, wohingegen Boeing im Kurz- und Mittelstreckenbereich ausgemustert werden soll.Hintergrund für diesen drastischen Schnitt sind chronisch rote Zahlen und ein deutlich unter den Erwartungen gebliebenes Sommergeschäft. In der Reisezeit von Juli bis September lag der Umsatz mit 1,3 Mrd. Euro um 2,6 % unter Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um gut ein Drittel auf 75 Mill. Euro, wobei in dieser Zahl schon 15 Mill. an Restrukturierungskosten enthalten sind. Unter dem Strich werden 48 Mill. Euro ausgewiesen – weniger als die Hälfte des 2013er-Nettogewinns. Angesichts dieser Lage hatte der künftige Air-Berlin-Chef Stefan Pichler dieser Tage dem “Spiegel” gesagt, er wolle bei der angeschlagenen Airline alles auf den Prüfstand stellen. “Einfach Weiterwursteln funktioniert nicht mehr, weil dazu die finanziellen Mittel fehlen.”