Bei Autozulieferern grassiert das Übernahmefieber

PwC: M & A-Volumen erreicht global 48 Mrd. Dollar

Bei Autozulieferern grassiert das Übernahmefieber

po Frankfurt – Nicht unter den Autoherstellern selbst, sondern bei ihren Zulieferern führt der Anstieg der Entwicklungskosten und der anhaltende Preisdruck der Hersteller weltweit zu weiteren Übernahmen und Zusammenschlüssen. Nach einer Erhebung der Beratungsgesellschaft PwC dürfte der Wert der M & A-Aktivitäten in diesem Jahr mit 48 Mrd. Dollar den bisherigen Rekord von 2007, als ein Volumen von 37 Mrd. Dollar registriert wurde, deutlich übertreffen.Lässt man die Megadeals mit einem Transaktionswert von mehr als 500 Mill. Dollar außen vor, belaufe sich die Zahl der Deals mit 200 Fällen und einem durchschnittlichen Volumen von 100 Mill. Dollar auf ein mit 2007 vergleichbares Niveau. Zu den großen Transaktionen, die in diesem Jahr zum Abschluss kommen, zählt die Übernahme von TRW Automotive durch den deutschen Systemzulieferer ZF Friedrichshafen für 12,4 Mrd. Dollar.Johnson Controls, einer der größten Autozulieferer der USA, der in Deutschland 2002 Varta-Autobatterien übernommen hatte, kündigte im Juni an, sich vom eher zyklischen Zuliefergeschäft trennen zu wollen. Johnson will sich auf andere Geschäfte wie Energiespeicher und York-Klimageräte fokussieren.Dietmar Ostermann, bei PwC Chef des Global Automotive Advisory, macht für die Konzentration mehrere Faktoren als Treiber aus. So treibe das langfristige Wachstum der weltweiten Autoproduktion ebenso die Konsolidierung an wie das seit fünf Jahren mitunter zweistellige Wachstum vieler global agierender Zulieferer. Technische Entwicklungen in Verbindung mit Gewichtseinsparung, Optimierung von Motoren und Getriebe, Connected Cars und autonomes Fahren, aber auch das steigende Interesse von Private Equity förderten Übernahmen.Am stärksten seien dabei seit nunmehr fünf Jahren nordamerikanische Zulieferer involviert. Laut PwC entfielen neun der zehn größten Transaktionen auf dort beheimatete Hersteller. 42 % der Deals hätten dabei in den Sparten Powertrain und Chassis-Systeme stattgefunden.