Bei Cancom macht nächster Investor Kasse
sp Frankfurt – Bei dem Münchner IT-Dienstleister Cancom macht der nächste Großaktionär Kasse. Bereits am Donnerstag hatte der TecDax-Konzern gemeldet, dass der Regensburger Immobilienunternehmer Johann Vielberth mit Unterstützung von Hauck & Aufhäuser 1,14 Millionen Aktien oder ein Zehntel an dem Unternehmen bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert hat (vgl. BZ vom 9. August). Jetzt wird mitgeteilt, dass die Schick GmbH, hinter der Gerhard Schick, Mitgründer von Cancom-Konkurrent Bechtle, und seine Tochter Karin stehen, ihren Anteil an Cancom auf 4,99 % halbiert hat. Allianz Global Investors Europe nutzte den Abverkauf laut Stimmrechtsmitteilung dazu, ihren Anteil um knapp 3 % auf mittlerweile rund 8 % auszubauen.Der Ausstieg von Vielberth könnte für die Familie Schick das Signal zum Abschied auf Raten von Cancom gegeben haben, heißt es in Finanzkreisen. Zuvor war spekuliert worden, dass Schick seine Beteiligung an Cancom ausweiten wolle und eine Verbindung mit Bechtle anstrebe. Selbst wenn dieses Vorhaben nun gescheitert sein sollte, hat sich der Familienausflug nach München gelohnt: Der Einstieg bei Cancom erfolgte Ende April auf einem Kursniveau von gut 14 Euro, gestern notierte das Papier trotz Verlusten von gut einem Zehntel seit vergangenen Donnerstag bei 23,20 Euro.Die Aktie hatte zuvor von Hoffnungen profitiert, dass die im Juni publik gewordenen Enthüllungen des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden über den Zugriff von US-Geheimdiensten auf Daten im Internet die Nachfrage nach IT-Angeboten aus Deutschland befeuern werden. Seit Ende Juli hatte Cancom zeitweise mehr als 50 % zugelegt.Cloud-Dienstleistungen “hosted in Germany” traut auch Bechtle eine steile Karriere zu. Anders als bei Cancom, die im zweiten Quartal Umsatz und Ertrag zweistellig steigerte, hatte der TecDax-Konzern aber zuletzt mit steigenden Kosten zu kämpfen (siehe Artikel auf dieser Seite).