Bei Geberit florieren die Geschäfte
hek Frankfurt
Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat nach eigener Einschätzung „außerordentlich starke Resultate“ in der ersten Jahreshälfte 2021 erzielt. So legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juni 2020 um 35,5% auf 626 Mill. sfr zu. Die operative Marge stieg von 31,5% auf 34,2%, teilt das Unternehmen mit. Unter dem Strich stehen 460 Mill. sfr Nettogewinn, 46% mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit kletterte die Nettoumsatzrendite auf ungewöhnlich hohe 25,1%.
Im Ausblick peilt Geberit nun eine Ausweitung des Nettoumsatzes um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz in lokalen Währungen und eine Ebitda-Marge im oberen Bereich der mittelfristigen Zielspanne von 28 bis 30% an. Bislang hatte das Management aufgrund der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie keinen Jahresausblick vorgelegt. Der unerwartet starke Verlauf der ersten sechs Monate zeige, wie schwierig ein Ausblick zurzeit sei, heißt es im Zwischenbericht.
Die als markant eingestufte Margenzunahme führt das Management vor allem auf das Volumenwachstum zurück. Die seit Ende 2020 massiv gestiegenen Rohmaterialpreise hätten trotz angehobener Verkaufspreise negativ durchgeschlagen. Die Personalaufwendungen hätten unterproportional zum Umsatzwachstum zugenommen.
Nach sechs Monaten steht eine währungsbereinigte Zunahme der Nettoumsätze um knapp 23% auf 1,83 Mrd. sfr in den Büchern. Dafür seien das niedrige Vergleichsniveau, der anhaltende Renovierungstrend und ein Lageraufbau bei den Kunden verantwortlich, heißt es. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Zeitraum 2019 verbleibt ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 17%. Im zweiten Quartal erzielte Geberit 924 Mill. sfr Nettoumsatz, eine Zunahme um fast 38% im Vergleich zum pandemiebelasteten Vorjahresquartal. Das sei der stärkste Anstieg in einem Quartal seit dem Börsengang 1999.
Investoren reagierten am Donnerstag mit Gewinnmitnahmen. Schließlich ist der Aktienkurs seit Jahresanfang um bis zu 40% nach oben geschossen. Die Aktienrückkäufe hat Geberit fortgesetzt. Seit Jahresanfang wurden für 74 Mill. sfr eigene Anteile erworben. Das im September 2020 gestartete Programm ist auf ein Volumen von maximal 500 Mill. sfr über zwei Jahre ausgelegt. Davon wurden bis Ende Juni 125 Mill. sfr ausgeschöpft.
Die drei Produktbereiche expandierten nahezu im Gleichschritt. Bei den Installations- und Spülsystemen verbuchte Geberit in den sechs Monaten ein Umsatzplus von knapp 24% in lokalen Währungen. Mit Rohrleitungssystemen wurde 22,4% mehr erlöst, mit Badsystemen 21,3%.
Geberit | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
6 Monate | ||
in Mill. sfr | 2021 | 2020 |
Umsatz | 1 833 | 1 468 |
Ebitda | 626 | 462 |
in % des Umsatzes | 34,2 | 31,5 |
Nettoergebnis | 460 | 315 |
Eigenkapitalquote (%) | 51,7 | 44,6 |
Nettoschulden | 545 | 773 |
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