Bei Møller-Mærsk bricht der Gewinn ein
ste Hamburg – Mit einem im zweiten Quartal um 89 % auf 118 Mill. Dollar zusammengeschmolzenen Nettogewinn hat der dänische Reederei- und Ölkonzern A.P. Møller-Mærsk Anlegern verdeutlicht, warum derzeit unter dem neuen Chief Executive Søren Skou strategische Optionen für das Industriekonglomerat ausgelotet werden. Ein schwaches Wachstum sowie fallende Preise in fast allen relevanten Märkten führten zu einem nicht zufrieden stellenden Ergebnis im Quartal, wie Skou, der Anfang Juli den seit 2007 amtierenden Konzernchef Nils Andersen ablöste, bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni erklärte. Er unterstrich aber auch, dass Kostenreduktionen und operative Optimierungen einen spürbaren Beitrag geliefert hätten, um die Auswirkungen der negativen Marktbedingungen zu lindern. Anleger zeigten sich erleichtert: Die Mærsk-Aktie legte im Kopenhagener Handel in der Spitze um fast 7 % zu.Der aus fünf Divisionen bestehende Konzern, der Spekulationen über eine Aufspaltung ausgelöst hat und die gegenwärtige Überprüfung der strategischen Ausrichtung bis Ende September abschließen will (vgl. BZ vom 28. Juni), berichtete über Fortschritte bei Einsparungen in den beiden wichtigsten Sparten Mærsk Line und Mærsk Oil. So reduzierte Mærsk Line, Weltmarktführer in der Containerschifffahrt, die Kosten zwar um 15 %. Der Fall der Frachtraten wurde damit aber nicht voll aufgefangen. Die größte Sparte fuhr im Quartal einen Verlust von 151 Mill. Dollar ein – nach einem Gewinn von 507 Mill. Dollar vor Jahresfrist.Mit den schwierigen Rahmenbedingungen kämpfen auch andere Reedereien. Der deutsche Branchenführer Hapag-Lloyd etwa rutschte ebenfalls in die Verlustzone und gab nach dem zweiten Quartal eine Gewinnwarnung ab. Das Hamburger Unternehmen will den kleineren arabischen Rivalen UASC übernehmen, um Größenvorteile zu nutzen und das Ergebnis zu stabilisieren.Mærsk Oil erwirtschaftete nach einer Kostenverringerung um 25 % einen nahezu unveränderten Quartalsgewinn von 131 (i.V. 137) Mill. Dollar. Im Gesamtjahr wird inzwischen für diese Sparte ein Gewinn erwartet, nachdem die Break-even-Schwelle auf einen Ölpreis von 40 bis 45 Dollar je Barrel gesenkt wurde. APM Terminals und Mærsk Drilling schrieben im Quartals ebenfalls schwarze Zahlen, APM Shipping Services rutschte in die Verlustzone.