Bei Pfizer und Co. läuft es rund

Drei US-Pharmakonzerne heben ihre Jahresziele nach über Erwarten gutem dritten Quartal an

Bei Pfizer und Co. läuft es rund

Noch immer machen auslaufende Patente für Blockbuster-Medikamente zu schaffen. Trotzdem haben die drei US-Pharma-Schwergewichte Pfizer, Merck & Co. und Bristol-Myers Squibb (BMS) im dritten Quartal besser abgeschnitten als von den Investoren erwartet. Alle drei setzten ihre Jahresziele nochmals herauf und sorgten so für steigende Aktienkurse.po Frankfurt – Überraschend gut haben die drei großen US-Pharmakonzerne Pfizer, Merck & Co. sowie Bristol-Myers Squibb (BMS) im dritten Quartal abgeschnitten. Die Erwartungen der Investoren wurden übertroffen, was die Aktienkurse beflügelte. Alle drei Unternehmen setzten zudem ihre Gewinnziele für dieses Jahr nochmals herauf.Bei Pfizer übertrafen die Umsätze mit dem Schmerzmittel Lyrica sowie für das Brustkrebsmedikament Ibrance die Erwartungen der Analysten. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte im Berichtsquartal mit 60 Cent je Aktie die durchschnittliche Schätzung der Investoren von 51 Cent deutlich. Der Umsatz verfehlte dagegen den entsprechenden Vorjahreswert um 2,2 %, worin sich der Effekt vom Patentauslauf betroffener Blockbuster-Produkte wie der Cholesterinsenker Lipitor, noch vor wenigen Jahren umsatzstärkstes Medikament weltweit, oder das Arthritismittel Celebrex zeigt. Pfizer peilt jetzt für das Gesamtjahr einen Gewinn je Aktie von 2,16 bis 2,20 Dollar an. Bisher lag die Latte bei 2,04 bis 2,10 Dollar je Anteil. Der Umsatz soll auf 47,5 bis 48,5 Mrd. Dollar kommen, nach neun Monaten waren es 34,8 Mrd. Dollar, 5 % weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit (siehe Tabelle). Bisher waren 46,5 bis 47,5 Mrd. Dollar angestrebt worden. Im frühen New Yorker Handel zog die Pfizer-Aktie um mehr als 3 % an.Auch Merck & Co. toppte im dritten Quartal die Erwartungen, weil die Analysten die Verkäufe wichtiger Produkte zur Behandlung von Diabetes unterschätzten. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte bei dem US-Pharmakonzern im Berichtsquartal 96 Cent – erwartet hatten die Investoren im Durchschnitt lediglich 92 Cent. Die Merck-Aktie gewann immerhin 1 % an der Wall Street.Wie der Konkurrent Pfizer erreichte Merck & Co. das Ergebnis bei einem im Vergleich zur entsprechenden Vorjahreszeit gedrückten Umsatz. Die Erlöse rutschten wie erwartet um 4,6 % auf 10,1 Mrd. Dollar ab, in neun Monaten um 8 % auf 29,3 Mrd. Dollar (siehe Tabelle). Der US-Konzern gilt als führender Player im Diabetesgeschäft. Merck & Co. setzte bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Gewinnprognose für 2015 herauf. Jetzt nimmt man sich einen Gewinn je Aktie von 3,55 bis 3,60 Dollar vor. Zuletzt waren 3,45 bis 3,55 Dollar genannt worden.Bristol-Myers Squibb richtet sich immer stärker auf neue Krebstherapien aus und konnte im dritten Quartal ebenfalls positiv überraschen. Das Krebsmittel Opdivo lief besser als gedacht, aber auch der US-Verkaufsstart eines Hepatitis-C-Mittels spülte deutlich mehr Erlöse in die Kasse als erwartet. Mit 39 Cent Gewinn je Aktie konnte auch BMS den Konsens von 35 Cent übertreffen, die Aktie legte um über 2 % zu. Auch BMS erhöhte zum dritten Mal in diesem Jahr das Gewinnziel für 2015. Jetzt sollen 1,85 bis 1,90 Dollar statt 1,70 bis 1,80 Dollar je Aktie verdient werden, der Umsatz 16 bis 16,4 Mrd. Dollar erreichen.