Technologiekonzern

Bei Xiaomi läuft es rund

Mit der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms sowie einer unerwartet flotten Gewinnentwicklung im Schlussquartal 2021 stößt der chinesische Smartphone-Bauer und Technologiekonzern Xiaomi Corp. auf Beifall bei den Anlegern.

Bei Xiaomi läuft es rund

nh Schanghai

Mit der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms sowie einer unerwartet flotten Gewinnentwicklung im Schlussquartal 2021 stößt der chinesische Smartphone-Bauer und Technologiekonzern Xiaomi Corp. auf Beifall bei den Anlegern. An der Hongkonger Börse zog die Xiaomi-Aktie am Mittwoch zeitweilig um mehr als 6% an und ging mit einem Tagesgewinn von 4,1% aus dem Handel. Zuvor allerdings hatten die Titel von der jüngsten Hausse bei chinesischen Technologieaktien kaum profitiert und liegen für das laufende Kalenderjahr noch immer gut 20% im Minus. Für die Aktienrückkäufe steckt Xiaomi einen geplanten Ge­samtrahmen von 10 Mrd. HK-Dollar (1,2 Mrd. Euro) ab.

Für das Dezemberquartal schnitt Xiaomi im Kerngeschäft mit Handygeräten besser als die internationale Konkurrenz ab. So wurde der globale Smartphone-Absatz in der Periode um 3,9% gesteigert, während der Gesamtmarkt um gut 3% schrumpfte. Der im vergangenen Jahr wegen des durch US-Restriktionen bedingten Niedergangs des Handygeschäfts von Huawei zum Marktführer in China und weltweiten Nummer 3 hinter Samsung und Apple aufgestiegene Smartphone-Bauer konnte damit seinen Weltmarktanteil auf 14% festigen. Dabei profitierte Xiaomi von Margenverbesserungen durch anziehende Verkäufe bei anspruchsvolleren und hochpreisigen Geräten. Unter dem Strich kletterte der bereinigte Gewinn nach Steuern um 40% auf 4,5 Mrd. Yuan (rund 640 Mill. Euro) und übertraf damit die Analystenerwartungen.

Xiaomi, die neben Handys noch mit einem Sammelsurium anderer Elektronik- und Haushaltsgeräte von Routern, Fitnessbändern, Fernsehern bis hin zu Reiskochern, Rasierern und Wäschetrocknern unterwegs ist, steigerte die Konzernumsätze im zurückliegenden Quartal um 21% auf 85,6 Mrd. Yuan und lag damit ebenfalls über der Konsensschätzung der Marktexperten. Dabei entfielen knapp 60% der Konzernerlöse auf die Smartphone-Sparte. Wie Xiaomi-Präsident Wang Xiang auf einem Pressebriefing erklärte, konnten Engpässe bei der Komponentenzulieferung und auch die Behinderungen aus einem steilen Erzeugerpreisanstieg in China relativ gut überwunden werden.

Wang rechnet damit, dass sich die immer noch akuten Lieferengpässe bei Chipelementen und anderen elektronischen Komponenten in der zweiten Jahreshälfte 2022 sukzessive entschärfen und damit auch Produktionshindernisse abgebaut werden.

Dies lässt Xiaomi relativ optimistisch auf das Smartphone-Geschäft blicken. Xiaomi setzt sich entsprechend eine leicht erhöhte Zielmarke für Smartphone-Auslieferungen von mindestens 200 Millionen Geräten. Dies würde einer Steigerung um gut 5% gegenüber dem im vergangenen Jahr erreichten weltweiten Smartphone-Absatz von 191 Millionen Stück bedeuten.