Beiersdorf bestätigt Ziele und vertreibt Anleger
ste Hamburg – Der Kosmetikkonzern Beiersdorf hat mit seinem Zahlenwerk zum 30. Juni die Analystenerwartungen erfüllt. Die Finanzziele 2016 wurden bekräftigt. Dennoch gingen Anleger auf Abstand: Mit einem Minus von 4,2 % auf 81,44 Euro war die Aktie größter Tagesverlierer im Dax. Vorstandschef Stefan Heidenreich verwies in einer Telefonkonferenz auf die schwierigen gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Herausforderungen des ersten Halbjahres, die Beiersdorf auch in den nächsten Monaten begleiten würden. Trotz der volatilen Rahmenbedingungen bestünden “reale Wachstumschancen” für die Firma, weshalb die Prognose eines Umsatzwachstums von 3 bis 4 % (Umsatz 2015: 6,69 Mrd. Euro) und einer operativen Ebit-Umsatzrendite leicht über dem Vorjahreswert (14,4 %) weiterhin gelte.Mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sei er zufrieden, sagte Heidenreich. Auch der Konkurrenz fehle derzeit “ein wenig der Rückenwind” vergangener Quartale. Mit dem Umsatzplus von 3,3 % im dominanten Bereich Consumer, das durch Währungseffekte um 4,3 % verringert wurde, sowie dem 3,3-prozentigen Anstieg des operativen Gewinns auf 424 Mill. Euro könne sich Beiersdorf nicht zuletzt wegen der konservativen Berechnung der Wechselkurse zum aktuellen Kurs gut sehen lassen. Auch bei der Steigerung der Effizienz und der Verbesserung des Working Capital sehe er Fortschritte.”Beiersdorf hat seine Profitabilität in den letzten Jahren nicht nur in Europa, sondern auch in den Schwellenländern kontinuierlich steigern können.” Die Consumer-Sparte habe das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr um 60 Basispunkte erhöht. Stellschrauben seien hohe Kostendisziplin, verbesserte Kostenstrukturen, die Optimierung der Umsatzqualität sowie eine Fokussierung des Marketingbudgets. Beim Working Capital würden vor allem die Vorräte überprüft und optimiert. Das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz habe man im Bereich Consumer in den vergangenen zwölf Monaten um 220 Basispunkte reduziert. Tesa macht Boden gutMit der Entwicklung der Klebeband-Tochter Tesa, deren Betriebsgewinn sich im Halbjahr um gut 9 % auf 89 Mill. Euro reduzierte, zeigte sich Heidenreich nach schwachen ersten drei Monaten zufrieden. Das Industriegeschäft und das Geschäft mit Endverbrauchern in Europa und Nordamerika sei gut gelaufen, Tesa habe ein “anständiges zweites Quartal hingelegt”. Die Tochter, die ein Sechstel des Konzernerlöses erwirtschaftet, habe auf den Wachstumspfad zurückgefunden. In Asien blieb der Umsatz wegen der weiterhin schwachen Nachfrage aus der Elektronikindustrie aber unter dem Vorjahresniveau. Tesas Ebit-Umsatzrendite von 16 (i.V. 17,1) % sei immer noch “eine gute Zahl”, so Heidenreich. Die Ebit-Umsatzrendite der Consumer-Sparte lag im ersten Halbjahr mit 15,1 (14,5)% erstmals über der Marke von 15 %. Zu möglichen Zukäufen äußerte sich der Beiersdorf-Chef ähnlich wie nach vergangenen Quartalen: “Wir schauen uns um und werden berichten, wenn wir denn mal einen Fisch geangelt oder eine Braut gefunden haben.” Die Nettoliquidität erhöhte sich zum 30. Juni um 199 Mill. auf 3,24 Mrd. Euro.