Beiersdorf erfreut mit Bestätigung von Jahreszielen
ste Hamburg – Trotz einer Wertberichtigung von 66 Mill. Euro auf das Haarpflegegeschäft in China, die zu einem Rückgang des operativen Gewinns (Ebit) im dritten Quartal um fast 28 % auf 156 Mill. Euro und in den ersten neun Monaten um 6,4 % auf 608 Mill. Euro führte, hält das Kosmetikunternehmen Beiersdorf an seinen Jahreszielen fest. Angesichts der im Jahresverlauf nicht zuletzt in China verschlechterten Konjunkturlage zeigt sich der Hamburger Dax-Konzern mit seiner Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Branchenvergleich robust. Investoren zeigten sich angetan: Der seit Anfang 2014 um 13 % gesunkene Aktienkurs legte gestern um 6,3 % auf 64,23 Euro zu. Beiersdorf verließ den Xetra-Handel als größter Tagesgewinner im Dax.”Unsere Unternehmensstrategie, die Blue Agenda, zeigt Erfolge und bewährt sich auch in einem schwieriger gewordenen Marktumfeld”, erklärte Vorstandschef Stefan Heidenreich. Als Folge der Markenstärkung, des Ausbaus der Präsenz in Schwellenmärkten sowie der Investitionen in innovative Produkte legte der Umsatz der Kernsparte Consumer im Berichtsquartal auf vergleichbarer Vorjahresbasis um 2,6 % zu. Die weltweite Nummer 1 der Kosmetikbranche, L’Oréal, hatte zuletzt schwächere Zahlen präsentiert. “Keiner unserer Wettbewerber hat dieses Wachstum gezeigt”, betonte Heidenreich in einer Telefonkonferenz.In den ersten neun Monaten stieg der Konzernumsatz organisch um 4,3 %, nominal – unter Einrechnung negativer Wechselkurseffekte – um 0,9 % auf 4,7 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Beiersdorf laut Heidenreich ein Umsatzplus in der Mitte der prognostizierten Spanne von 4 bis 6 %. Sowohl die Consumer-Sparte als auch die Sparte Tesa sollen 2014 über dem Marktdurchschnitt zulegen. Die operative Umsatzrendite erwartet Beiersdorf im Gesamtjahr über 13 (i.V. 13,2) %.Für den Neunmonatszeitraum werden 14,2 (13,9) % ausgewiesen, einschließlich der Sondereffekte jedoch 12,9 %. Nach einer Zusammenlegung der Vertriebsplattformen der Haar- und Hautpflegemarken in China während des ersten Quartals sei es in den beiden Folgequartalen im Zuge der konjunkturellen Abschwächung zu einem Abbau der Bestände im Handel gekommen, erklärte Beiersdorf-Finanzchef Ulrich Schmidt. In China, einem der am stärksten wachsenden Märkte für Kosmetikartikel, machten dem mehrheitlich von Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierten Nivea-Konzern nach der Übernahme von C-Bons Hair Care 2007 Wertberichtigungen zu schaffen. Den für dieses Jahr angestrebten Break-even verschob Beiersdorf nach den neuerlichen Wertberichtigungen. Auf ein Verlassen der Verlustzone im kommenden Jahr wollte sich Vorstandschef Heidenreich gestern aber nicht festlegen. Positiv äußerte er sich über den Geschäftsverlauf in Deutschland, ohne Zahlen zu nennen. Kleinere Marken wie Labello, die jahrelang vernachlässigt worden seien, würden wieder wachsen.