WERTBERICHTIGT

Beim Geld hört die Solidarität auf

Börsen-Zeitung, 18.9.2020 Die Lufthanseaten sehen sich gern als eingeschworene Gemeinschaft. Doch beim Geld hört die Solidarität auf. Das ist verständlich bei einer jungen Stewardess, die nicht besonders gut bezahlt wird und nun im Rahmen der...

Beim Geld hört die Solidarität auf

Die Lufthanseaten sehen sich gern als eingeschworene Gemeinschaft. Doch beim Geld hört die Solidarität auf. Das ist verständlich bei einer jungen Stewardess, die nicht besonders gut bezahlt wird und nun im Rahmen der Sanierung verzichten soll. Klar ist auch, dass selbst ein deutlich üppiger bezahlter Kapitän nicht gerne hergibt, was er hat. Doch bei der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit treibt der Verteilungskampf seltsame Blüten. Man verstehe nicht, warum Lufthansa mit dem Projekt “Ocean” den eh schon in Nöten steckenden Ferienfliegern Condor und Tuifly Konkurrenz machen müsse. Indes haben bei diesen Unternehmen die Piloten derzeit noch ihre Jobs, während etwa die Flugzeugführer der Sun Express Deutschland arbeitslos geworden sind. Sie sollen nun bei “Ocean” fliegen, was allemal besser sein dürfte als Arbeitslosigkeit, auch wenn nicht nach Konzerntarif bezahlt wird. Letzteres wäre für eine Günstig-Plattform auch zu teuer, das Projekt allein auf der Kostenseite von vornherein zum Scheitern verurteilt. Am Ende wären dann womöglich noch mehr Piloten arbeitslos. lis