hip London – Jeremy Wrathall, ein Absolvent der Camborne School of Mines in Cornwall, hat sich mit seiner Firma Cornish Lithium Explorationsrechte für das “weiße Gold” im Südwesten Großbritanniens gesichert. Wie das privat gehaltene Unternehmen mitteilt, will es das Metall aus lithiumhaltigen Salzwasserquellen gewinnen. Auch die geothermische Energie der heißen Quellen will Wrathall nutzen. Für das Erkundungsprogramm hat er 5 Mill. Pfund budgetiert. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien, insbesondere für Elektroautos, sei es von entscheidender Bedeutung, die Entwicklung neuer Bezugsquellen voranzutreiben, insbesondere um Versorgungssicherheit für die europäischen Autoproduzenten herzustellen. Derzeit stammt der Großteil des weltweit produzierten Lithiums aus Südamerika, Australien und der Volksrepublik China.Der Bergbau, dessen Fördertürme und Maschinenhäuser bis heute den Landstrich prägen, könnte damit wieder Einzug in den Landstrich halten, der in Deutschland vor allem durch die Bücher von Rosamunde Pilcher bekannt geworden ist. Allerdings werden keine Bergarbeiter in irgendwelche Schächte einfahren. Stattdessen sollen Löcher gebohrt werden, die es dem heißen Salzwasser ermöglichen, durch eigenen Druck aufzusteigen. Das Lithium soll dem Wasser dann in benachbarten Anlagen entzogen werden, die nicht mehr Platz in Anspruch nähmen als ein mittelgroßer Supermarkt.Bergbau ist auch andernorts in Großbritannien wieder ein Thema. Im benachbarten Devon baut Wolf Minerals Wolfram ab. In Yorkshire will Sirius Minerals Kali fördern. Die kanadische Dalradian Resources hat vor, ein Goldvorkommen in Nordirland zu entwickeln.In Cornwall weiß man seit dem 18. Jahrhundert von den Lithiumvorkommen. Einen Markt dafür gab es nicht. Die lithiumhaltigen Gewässer störten nur, wenn sie die Schächte der Zinnminen überfluteten. Die kanadische Strongbow Exploration übernahm die Zinnmine South Crofty. Cornish Lithium sicherte sich Erkundungsrechte für rund ein Zehntel der Fläche von Cornwall.