hip Frankfurt – Der Board von Molycorp, der eines der größten Vorkommen sogenannter Seltener Erden außerhalb Chinas gehört, hat offenbar den Chief Executive Officer Mark Smith des Rohstoffkonzerns gefeuert. Wie das Unternehmen mitteilt, übernimmt Constantine Karayannopoulos, der ehemalige Chef der vor wenigen Monaten erworbenen Neo Material Technologies, übergangsweise als President und CEO die Führung (vgl. BZ vom 10. März).Neben der australischen Lynas ist Molycorp das einzige Unternehmen außerhalb Chinas, dem Branchenexperten zutrauen, in nächster Zeit Seltene Erden zu liefern. Der durch die weltweite konjunkturelle Abkühlung bedingte Preisverfall für die unter dem Sammelbegriff zusammengefassten 17 chemischen Elemente und die Kostenexplosion bei der Erweiterung der Mine in Mountain Pass haben die Aktie unter Druck gesetzt. Im vergangenen Jahr notierte sie in der Spitze bei 77,54 Dollar. Als Molycorp im vergangenen Monat darüber informierte, dass die US-Wertpapieraufsicht SEC im August eine Untersuchung eingeleitet hat, die unter anderem die Richtigkeit der Veröffentlichungen des Unternehmens betrifft, stürzte sie bis auf 6,06 Dollar ab. Smiths Abgang habe mit der SEC-Untersuchung nichts zu tun, hieß es aus Greenwood Village, Colorado, wo die Gesellschaft ihren Sitz hat. Der bisherige Molycorp-Chef habe die Firma bereits verlassen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger werde umgehend eingeleitet.Molycorp gehört eine große US-Mine in Mountain Pass, der von der kalifornischen Umweltbehörde die Genehmigung entzogen worden war, weil ihre radioaktiven Abwässer die Mojave-Wüste verschmutzt hatten. Die Mine war damals im Besitz des Ölkonzerns Unocal und wurde 2002 stillgelegt. Wäre der staatlichen China National Offshore Oil Corp (CNOOC) 2005 die Übernahme von Unocal erlaubt worden, hätte die Volksrepublik heute alle leicht verfügbaren Vorkommen unter Kontrolle. Unocal ging schließlich an Chevron.In nahezu jedem Hochtechnologieprodukt findet sich mindestens eines der als Seltene Erden bekannten exotischen Metalle wieder, vom iPad bis zum Marschflugkörper.