Berlin will frühere GSW-Wohnungen zurück

Deutsche Wohnen zeigt sich gesprächsbereit

Berlin will frühere GSW-Wohnungen zurück

wb Frankfurt – Das Land Berlin will angesichts stark steigender Mieten Tausende Wohnungen von der Deutsche Wohnen kaufen. Regierungschef Michael Müller (SPD) bietet dem MDax-Unternehmen dazu Verhandlungen an. Konkret zielt sein Angebot auf Zehntausende Quartiere der GSW, die einst in Landesbesitz war und seit 2013 zur Deutsche Wohnen gehört. Der MDax-Konzern, der in der Hauptstadt 115 000 Wohnungen besitzt, zeigt sich offen für das Angebot. Müllers Ziel ist es, über die Kommunalisierung ein für alle bezahlbares Mietniveau zu sichern.”Wir können uns vorstellen, bei etwaigen Verkäufen von Berliner Beständen das Land zu präferieren” reagiert Michael Zahn, der Chef der Deutsche Wohnen. Auch wenn die GSW als Ganzes nicht zum Verkauf stehe, “sind wir grundsätzlich an einer Kooperation mit Berlin interessiert. Das Bemühen, den kommunalen Bestand in Berlin zu stärken, unterstützen wir gerne.”Die Vorgeschichte: Thilo Sarrazin hatte 2004 ein schlechtes Geschäft gemacht. Der damalige Verkauf der GSW für nur 405 Mill. Euro an Cerberus und Goldman Sachs, den Sarrazin als Finanzsenator verantwortete, sei ein Fehler gewesen, weiß Müller heute; er war seinerzeit SPD-Fraktionschef. Die Finanzinvestoren genehmigten sich 2009 eine Sonderausschüttung, womit sie ihren Einstand locker monetarisierten, und brachten die GSW 2011 zur Bewertung von 1,2 Mrd. Euro an die Börse. 2013 ging sie für etwa 1,8 Mrd. Euro an die “DeuWo”.