Die Online-Plattform Cleverly, die Schülerinnen und Schülern digitale Nachhilfe- und Mentoring-Programme bietet, hat in einer erweiterten Seed-Finanzierungsrunde 4,6 Mill. Euro eingesammelt. Neben Bestandsinvestoren haben sich der Schweizer Wagniskapitalgeber Emma Ventures sowie der holländische Investor Rubio Impact Ventures beteiligt, wie CEO Fredrik Harkort auf Linkedin mitteilte. Der frühere Gründer und Chef von Bodychange hat Cleverly zusammen mit seiner Frau Julia Harkort 2021 aus der Taufe gehoben. Seitdem haben Investoren, zu denen auch die angehende Chefin des Deutschen Start-up-Verbands, Verena Pausder, gehört, den Angaben zufolge insgesamt knapp 9 Mill. Euro in Cleverly gesteckt.

Die neue Finanzspritze, die die Berliner erhalten haben, ist vergleichsweise groß. Europaweit lag die mittlere Venture-Capital-Dealgröße im Edtech-Bereich im ersten Halbjahr bei 4,3 Mill. Dollar, wie aus einer Studie von Brighteye Ventures hervorgeht. Im zweiten Halbjahr des Vorjahres waren es gerade mal 2,7 Mill. Dollar. Im derzeit schwierigen Finanzierungsumfeld zeige sich hierin eine gewisse Resilienz bei den Investoren und ihrer Überzeugung für den Edtech-Sektor, heißt es in der Analyse des auf Bildungstechnologie spezialisierten Wagniskapitalgebers.

Insgesamt rechnen die Experten denn auch damit, dass VC-Investoren dieses Jahr erneut mehr als 1 Mrd. Dollar in europäische Edtech-Start-ups stecken werden. Den Empfängern käme das gelegen, haben doch viele Jungunternehmen in dem Bereich zuletzt 2021 Geld eingesammelt. Langsam, aber sicher brauchen diese Firmen nun eine Anschlussfinanzierung. Neben Cleverly hat in Deutschland zuletzt auch das Edtech-Start-up Sdui von sich reden gemacht. Das Koblenzer Unternehmen, das sich die Digitalisierung des Schulalltags auf die Fahne schreibt, hat Anfang Februar in einer erweiterten Series-A-Finanzierungsrunde 25 Mill. Euro eingesammelt.