Für die Wohnungssuchenden ist das, was die beiden führenden Verbände der Bauwirtschaft zum Neubau sagen, mehr als ernüchternd. Demnach nehmen die Fertigstellungen zwar zu, reichen aber bei weitem nicht aus, um den Wohnungsmangel zu beheben. Das Ziel der Bundesregierung von 1,5 Millionen neuen Wohnungen binnen vier Jahren in Deutschland – das entspricht 375 000 im Jahr – wird mit geschätzten 315 000 bis 320 000 Einheiten im kommenden Jahr abermals eindeutig verfehlt. Dafür gibt es viele Gründe. Fehlende Bauflächen gehören dazu, lange Genehmigungszeiten ebenfalls. Aber auch die Kapazitäten der Bauindustrie geben keine schnelle und massive Ausweitung her. Die Politik in Berlin konzentriert sich darauf, den Neubau mit Fördergeld anzuschieben, Stichwort Baukindergeld. Wichtiger wäre, Änderungen in den Bauabläufen – weniger Einzelfertigung, mehr serielles und modulares Bauen – anzuschieben und die Umsetzung solcher Konzepte durch bundesweite Vereinheitlichung von Vorschriften zu erleichtern, gerade im sozialen Wohnungsbau. hek