Bertrandt bleibt von früheren Gewinndimensionen entfernt
igo Stuttgart – Der Ingenieursdienstleister Bertrandt hat sein Ergebnis im per 30. September beendeten Geschäftsjahr 2017/18 nach einem Einbruch im Vorjahr steigern können. Von den Ergebnissen vor der Dieselkrise und der die Autoindustrie belastenden Umstellung auf den Abgasprüfzyklus WLTP ist der Konzern allerdings weiterhin gut 20 Mill. Euro entfernt. Den Aktionären schlug der Vorstand für das abgelaufene Jahr daher eine Dividende von 2 Euro je Aktie vor. In den beiden Vorjahren hatten sie jeweils 2,50 Euro erhalten. An Bertrandt sind Porsche mit rund 29 % und der Zulieferer Boysen mit rund 15 % beteiligt.Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 2,8 % auf gut 1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte von 63 Mill. Euro im Vorjahr auf 72 Mill. Euro, wodurch sich die operative Marge von zuvor 6,3 % auf 7,1 % verbesserte und damit knapp innerhalb der Prognosespanne von 7 % bis 9 % lag. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit einem Ebit zwischen 72,9 Mill. Euro und 96,4 Mill. Euro und einer Rendite von 7 % bis 9 %. Der Trend zu mehr Modellvielfalt und umweltfreundlicheren Antrieben sei ungebrochen und biete Bertrandt Chancen, heißt es im Geschäftsbericht. Der Konzern will auch im Geschäft mit Flugzeugherstellern sowie in der Medizintechnik wachsen.Zu dem Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr trugen sämtliche Geschäftsbereiche bei. Allerdings berichtet Bertrandt – wie bereits im Vorjahr – weiter von Verzögerungen bei der Vergabe von Entwicklungsaufträgen durch ihre Hauptkunden aus der Autoindustrie an externe Dienstleister. Zudem seien weiter Anpassungen auf der Preisseite durch die Hersteller spürbar.Im größten Segment Digital Engineering, also der Konstruktion von Modulen und Komponenten, stieg das Ebit von 29 Mill. Euro auf 33 Mill. Euro, da vor allem die Nachfrage aus dem Ausland anzog. Das Segment steht für knapp 46 % des Konzernergebnisses. Im Segment Physical Engineering, in dem Prototypen entwickelt werden, ziehe die Nachfrage eines Großkunden langsam wieder an. Das Ebit kletterte in der Folge von 13 Mill. Euro auf 18 Mill. Euro. Im Segment Elektrik/Elektronik sei die Auslastung insgesamt gestiegen, wobei das Ebit mit 21 Mill. Euro stabil blieb.Angesichts der besseren operativen Entwicklung baute Bertrandt auch die Investitionen aus. Sie stiegen von 38 Mill. Euro im Vorjahr auf 52 Mill. Euro und flossen unter anderem in neue Versuchseinrichtungen für elektrische Antriebe. Zudem baut Bertrandt Prüfzentren für Batterietests und neue Antriebstechnologien.