Bertrandt hofft auf mehr Outsourcing

Umsatzplus und Gewinnrückgang im dritten Quartal - Prognose bestätigt

Bertrandt hofft auf mehr Outsourcing

igo Stuttgart – Der Entwicklungsdienstleister Bertrandt erwartet künftig mehr Aufträge aus der Automobilindustrie. Autohersteller würden wegen Trends zu emissionsarmen Motoren und vernetzten Fahrzeugen mehr Geld für Forschung und Entwicklung (F & E) ausgeben, sagte Vorstandschef Dietmar Bichler. Wegen der Fülle der Entwicklungsaufgaben greife die Industrie dabei verstärkt auf Partner zurück.Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15, das Ende Juni endete, verhalf diese Entwicklung Bertrandt zu einem Umsatzwachstum um 6,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 227,1 Mill. Euro. Bertrandt erwirtschaftet 90 % des Umsatzes mit der Autoindustrie und entwickelt unter anderem Antriebstechnologien für die Hersteller.Allerdings gingen das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sowie das Nettoergebnis aufgrund von Zahlungsverschiebungen und weniger Arbeitstagen zurück.Wie Bichler in einer Telefonkonferenz erläuterte, gingen Zahlungen für im dritten Quartal abgeschlossene Projekte erst zu Beginn des laufenden Quartals ein. Zudem rechnet Bertrandt Leistungen gegenüber dem Auftraggeber in Stunden ab. Je weniger Arbeitstage ein Quartal beinhaltet, desto weniger Stunden kann Bertrandt abrechnen. Im dritten Quartal wurde an 59 Tagen gearbeitet, im ersten und zweiten Quartal waren es 62 Tage.Trotz steigender Umsätze im Berichtszeitraum sank das Ebit daher um 4,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 18,3 Mill. Euro. Die operative Marge verschlechterte sich auf 8,1 %. Das Nettoergebnis ging um 8 % auf 12 Mill. Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt bessere Ergebnisse erwartet, der Kurs der SDax-Aktie brach daher bis zum Abend um 6,4 % auf 105,05 Euro ein.Die hohen Investitionen drückten zudem den freien Cash-flow auf minus 57,1 Mill. Euro per Ende Juni nach 10 Mill. Euro im Vorjahr. Im weiteren Jahresverlauf will Bichler weiter investieren, die Kennzahl werde daher negativ bleiben.Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein Wachstum wie im Vorjahr, als der Umsatz um 11,2 % gestiegen war. Mittelfristig soll der Umsatz um 7 bis 10 % wachsen und es soll eine operative Marge von 8 bis 10,5 % erreicht werden.