Betriebsgewinn von SNP wird nachträglich halbiert
dpa-afx Heidelberg
Der IT- und Software-Anbieter SNP muss rückwirkend in seiner Bilanz für 2019 den Betriebsgewinn um mehr als die Hälfte nach unten korrigieren. Bei der laufenden Abschlussprüfung war aufgefallen, dass die Nutzungsrechte für eine angemietete US-Immobilie im vorletzten Jahr zu hoch bewertet worden waren. Auf die Ergebnisse des vergangenen und des laufenden Geschäftsjahres hätten die Anpassungen aber keinerlei Auswirkungen, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Dennoch verschiebt sich die Vorlage des Konzernabschlusses für 2020. Für die SNP-Aktie ging es am Donnerstag steil nach unten. Aus dem Handel gingen die Titel mit einem Minus von 7,9% zum Vortag bei 48,80 Euro.
Statt der zunächst ausgewiesenen rund 7 Mill. Euro betrage das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) für das Jahr 2019 jetzt nur noch 3,4 Mill. Euro, hatte SNP zuvor mitgeteilt. Die Eigenkapitalquote verringere sich für das Jahr auf 39,3%, zuvor waren 40,5% ausgewiesen worden. Die fragliche US-Immobilie war noch zur Lebenszeit des inzwischen verstorbenen Unternehmensgründers und Verwaltungsratsvorsitzenden Andreas Schneider-Neureither angemietet worden. Der Konzern hatte hierzu im März 2019 einen Mietvertrag mit der von Schneider-Neureither kontrollierten SNP Assets Americas geschlossen.
Der Unternehmensgründer war Anfang November 2020 unerwartet gestorben. Nach seinem Tod war eine Wiederverwendungsprüfung der US-Immobilie durchgeführt worden. Dabei wurde festgestellt, dass das Objekt bereits seit Mietbeginn nicht nutzbar gewesen sei, wie es weiter hieß. Daher müsse der Wertansatz für die Nutzungsrechte aus dem Mietvertrag neu bewertet und um 3,6 Mill. Euro nach unten korrigiert werden.