Bewertung von Tiktok-Mutter fällt um ein Viertel
Tiktok-Mutter Bytedance kappt Bewertung um ein Viertel
Wertvollstes Start-up der Welt kauft Mitarbeiteraktien zurück
kro Frankfurt
Das chinesische Mutterunternehmen der Kurzvideo-App Tiktok, Bytedance, will laut einem Medienbericht erneut Aktien von Mitarbeitenden zurückkaufen und hat in dem Zusammenhang seine Bewertung deutlich nach unten geschraubt. Es sollen Aktien von US-Mitarbeitenden im Wert von mindestens 300 Mill. Dollar zurückgekauft werden, wie das Nachrichtenportal „The Information“ unter Berufung auf Insider berichtet. Im Rahmen der Transaktion sei Bytedance mit 223,5 Mrd. Dollar bewertet worden, was 26% unter dem Wert liegt, der Bytedance ein Jahr zuvor bei einem ähnlichen Deal beigemessen worden war. Bis Ende Oktober hätten aktuelle und frühere Mitarbeitende noch Zeit, dem Unternehmen mitzuteilen, ob sie ihre Aktien verkaufen wollen oder nicht, hieß es weiter.
Bytedance mit Sitz in Peking gilt als das wertvollste Start-up der Welt. Auf Platz 2 liegt die von Elon Musk gegründete Raumfahrtfirma SpaceX, die Anfang des Jahres bei einer Finanzierungsrunde auf 137 Mrd. Dollar taxiert wurde. Platz 3 belegt das chinesische Ultra-Fast-Fashion-Unternehmen Shein.
Das größte Einhorn wächst kräftig
Mit ihrer vor allem bei Jugendlichen beliebten Video-App Tiktok macht die 2012 von Zhang Yiming gegründete Bytedance Social-Media-Unternehmen wie Facebook, Instagram und Youtube seit einiger Zeit das Leben schwer. Keine andere App wurde in den vergangenen beiden Jahren weltweit so oft heruntergeladen wie Tiktok – weit über eine Milliarde Menschen nutzen die App bereits.
Trotz diverser Versuche der Konkurrenz, bestimmte Features zu kopieren und den Algorithmus an den von Tiktok anzupassen, liefen die Geschäfte von Bytedance zuletzt sehr rund: 2022 soll das Start-up seinen Umsatz laut dem „Wall Street Journal“ um 38% auf gut 85 Mrd. Dollar gesteigert haben. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft soll sich zudem im ersten Quartal auf fast 7 Mrd. Dollar belaufen haben.
Sorge vor Spionage
Aus Sorge vor chinesischen Spionageaktivitäten schränken einige Länder die Nutzung der App allerdings mittlerweile ein. In einigen EU-Staaten, darunter Belgien, Estland und Lettland und auch in vielen US-Bundesstaaten sowie in Kanada dürfen Regierungsmitarbeitende die App beispielsweise nicht mehr auf ihren Dienstgeräten nutzen. Als erster US-Bundesstaat hatte Montana im Mai die Nutzung von Tiktok zudem komplett verboten.
2021 war die chinesische Regierung mit einer kleinen Beteiligung von 1% bei Bytedance eingestiegen. Tiktok bestreitet zwar, jemals Nutzerdaten an Peking weitergegeben zu haben. Ende vergangenen Jahres hatte Bytedance allerdings eingeräumt, dass sich Mitarbeitende unerlaubt Zugriff zu Daten von Nutzern verschafft haben.
