Bergbaukonzern

BHP macht fast 14 Mrd. Dollar Gewinn

Der größte Bergbaukonzern der Welt, die australische BHP, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den bereinigen Gewinn leicht auf 13,7 Mrd. Dollar gesteigert. Auch nach der gescheiterten Übernahme von Anglo American will das Management das Kupfergeschäft stärken, um so die Abhängigkeit von Eisenerz zu reduzieren.

BHP macht fast 14 Mrd. Dollar Gewinn

BHP macht fast 14 Mrd. Dollar Gewinn

Bergbaukonzern trotzt Konjunkturschwäche in China – Ausbau des Kupfergeschäfts soll Abhängigkeit von Eisenerz verringern

md Frankfurt

Die australische BHP Group, der größte Bergbaukonzern der Welt, hat im Geschäftsjahr 2023/24 (30. Juni) einen bereinigten Überschuss von 13,66 Mrd. Dollar erzielt. Das sind 2% mehr als in der Vorperiode und etwa 400 Mill. Dollar mehr als Analysten im Schnitt für den zugrunde liegenden zurechenbaren Gewinn erwartet hatten. Der Umsatz kletterte um 3% auf den Rekordwert von 55,66 Mrd. Dollar. Das Unternehmen profitierte vor allem von Zuwächsen im Kupfergeschäft sowie einer Rekordproduktion von Eisenerz. Dies glich schwache Kohlepreise aus.

Niedrigste Dividende seit vier Jahren

Allerdings verzeichnete BHP einen Einbruch des ausgewiesenen Nettogewinns um 39% auf 7,9 Mrd. Dollar. Dieser starke Rückgang ist hauptsächlich auf einmalige Kosten im Zusammenhang mit dem Dammbruch in Brasilien im Jahr 2015 und die vorübergehende Schließung von Nickelminen in Westaustralien zurückzuführen. Wegen des deutlich gesunkenen Überschusses wird die Schlussdividende auf 74 (i.V. 80) Cent je Aktie gesenkt. Dadurch ergibt sich für das Gesamtjahr eine Dividende 1,46 Dollar pro Aktie – das ist die niedrigste Ausschüttung seit 2019/20.

Mike Henry, Chief Executive Officer von BHP seit dem 1. Januar 2020. Der gelernte Chemiker arbeitet seit 2003 für den Bergbaukonzern. Seit 2011 ist er Mitglied im Executive Leadership Team. Foto: BHP

Für CEO Mike Henry sind die langfristigen Treiber für das Geschäft intakt. „Wir gehen davon aus, dass die entwickelten Volkswirtschaften in den nächsten Jahren eine allmähliche Linderung der anhaltenden Auswirkungen höherer Zinssätze erleben werden“, sagte er laut Mitteilung. „Kurzfristig rechnen wir mit Volatilität auf den globalen Rohstoffmärkten und einer ungleichmäßigen Erholung in China.“

Schwache Nachfrage aus China

Die Wirtschaft der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt kommt nur schwer in Fahrt. Da insbesondere Chinas Immobilienmarkt schwächelt, lässt die Nachfrage nach einigen der größten Einnahmequellen von BHP nach – insbesondere nach Eisenerz; der Grundstoff für die Stahlproduktion steht für fast zwei Drittel des Umsatzes.

Henry ist der Meinung, dass die Eisenerznachfrage in China mittelfristig sinken wird – auch weil dort zukünftig mehr recycelter Schrott in der Stahlproduktion verwendet werden dürfte. Der CEO gab sich aber zuversichtlich, dass die Nachfrage aus anderen asiatischen Entwicklungsländern den Rückgang in China zum Teil ausgleichen wird.

Übernahme gescheitert

Große Wachstumsmöglichkeiten sind momentan bei BHP nicht in Sicht, nachdem der Konzern mit seiner 49-Mrd.-Dollar-Offerte zur Übernahme des Wettbewerbers Anglo American gescheitert ist. Dies stellt einen Rückschlag für die Pläne von CEO Henry dar, das Portfolio im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien und Elektrifizierung an Rohstoffen – insbesondere Kupfer – zügig zu erweitern. BHP hat bereits Projekte in Chile, Australien und an der argentinisch-chilenischen Grenze im Blick, um seine Kupferproduktion in den kommenden Jahren erheblich zu steigern.

Gleichwohl zeigt sich BHP weiter offen für mögliche Übernahmen und erklärte, das Nettoverschuldungsziel vorübergehend überschreiten zu können, um Wachstumschancen zu nutzen. Zum Bilanzstichtag lagen die Nettoverbindlichkeiten bei 9,1 (11,2) Mrd. Dollar. Für das Geschäftsjahr 2024/25 plant der Konzern Investitions- und Explorationsausgaben von rund 10 Mrd. Dollar.

Die großen Bergbaukonzerne sind trotz der Probleme in China profitabel. Im Juli hatte BHPs größter Konkurrent Rio Tinto mitgeteilt, dass der Gewinn im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zur Vorjahreszeit leicht gestiegen ist. Die brasilianische Vale – der zweitgrößte Eisenerzlieferant der Welt – veröffentlichte derweil Ergebnisse für das zweite Quartal, die wegen unerwartet hoher Kosten leicht unter den Analystenschätzungen blieben.

Der größte Bergbaukonzern der Welt, die australische BHP, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den bereinigen Gewinn leicht auf 13,7 Mrd. Dollar gesteigert. Auch nach der gescheiterten Übernahme von Anglo American will das Management das Kupfergeschäft stärken, um so die Abhängigkeit von Eisenerz zu reduzieren.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.