Bilanz der ersten Paris Air Show seit Covid
Luftfahrtbranche
Flugzeugbauer ziehen in
Le Bourget positive Messe-Bilanz
Bestellungen ziehen im Vergleich zu Farnborough deutlich an
wü Paris
Gesche Wüpper, Paris
Die Erwartungen im Vorfeld waren hoch. Dennoch war von Triumph auf der ersten Paris Air Show seit Covid nicht viel zu spüren, auch wenn den Fachbesuchern die Freude anzumerken war, sich nach vier Jahren auf der weltweit größten Luftfahrtmesse in Le Bourget wiederzusehen. Trotz der Rekordbestellung, die Indigo Airbus am ersten Tag bescherte, schienen die Aufträge in den zwei folgenden Fachbesuchertagen eher vor sich dahinzutröpfeln.
Laut den Analysten von Jefferies konnten Airbus und Boeing in Le Bourget Bestellungen für 1.214 Flugzeuge verbuchen. Der europäische Flugzeugbauer kam ihren Angaben zufolge auf 856 Aufträge, sein US-Rivale auf 358 inklusive 70 Optionen. Das Internetportal Airinsight hat sogar 1.343 Bestellungen und Kaufabsichtserklärungen gezählt, das Fachmagazin “Flightglobal” 1.266.
Grund für die unterschiedlichen Zahlen sind die Berücksichtigung von bereits zuvor bekannten, aber erst auf der Messe definitiv festgezurrten Aufträgen sowie die Einbeziehung auch kleinerer Hersteller und Start-ups. So wies Embraer aus Brasilien 28 Bestellungen aus, das auf Turbopropmaschinen spezialisierte Joint Venture ATR aus Toulouse 24 und De Havilland aus Kanada zehn.
Der Kontrast zu den hohen Erwartungen im Vorfeld sei am letzten, von den Bestellungen her mauen Fachbesuchertag stark gewesen, urteilt der Branchendienst Leeham News. Dennoch kann sich die Bilanz der Messe sehen lassen. So flogen die Flugzeugbauer während der letzten Ausgabe vor der Pandemie 2019 Bestellungen für 866 Maschinen ein, auf dem zweitwichtigsten Branchentreffen 2022 in Farnborough 441. Laut “Flightglobal” ist das Ergebnis jetzt sogar das zweitbeste der Paris Air Show seit 2013, als Airbus, Boeing und Co in Le Bourget 1.526 Aufträge unterzeichnen konnten.
Neben den Herstellern von “eVTOL” genannten Flugtaxis wie Volocopter, Lilium und Autoflight präsentierten mehrere Start-ups ihre Elektro- oder Hybridmodelle, deren Erstflüge in den nächsten Jahren geplant sind. Dazu gehört Aura Aero aus Toulouse, Maeve Aerospace aus den Niederlanden und Voltaero aus Royan.
