Bilanzpolizei rügt Allgeier

Börsen-Zeitung, 10.7.2019 jh München - Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) ist im Konzernabschluss 2017 des Münchner IT-Dienstleisters Allgeier auf Fehler gestoßen. Es geht in drei Punkten um Beträge von insgesamt rund 7 Mill. Euro....

Bilanzpolizei rügt Allgeier

jh München – Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) ist im Konzernabschluss 2017 des Münchner IT-Dienstleisters Allgeier auf Fehler gestoßen. Es geht in drei Punkten um Beträge von insgesamt rund 7 Mill. Euro. Schon 2006 hatte die DPR den Abschluss von Allgeier in zehn Punkten beanstandet. Die Bilanzen des Unternehmens prüft seit 2001 die Lohr + Company GmbH in Düsseldorf.Anlass für die Rügen 2006 und 2017 waren Käufe von Unternehmen. Im Abschluss 2017 stellte die DPR, die Bilanzpolizei genannt wird, eine fehlerhafte Kaufpreisallokation fest, die sich in drei Punkten niederschlägt. Zum einen sei eine Restrukturierungsrückstellung für einen geschätzten Aufwand von 3,1 Mill. Euro erfolgsneutral gebildet worden. Das hätte nicht geschehen dürfen, da Allgeier selbst einen Stellenabbau der erworbenen Ciber Deutschland initiierte und der Aufwand deshalb nicht dem Erwerb zuzuordnen ist, wie Allgeier mitteilte. Auch erfolgsneutrale Rückstellungen von 323 000 Euro für Leasingverträge monierte die DPR. Dritter Punkt ist die Bewertung des Kundenstamms von Ciber Deutschland mit 3,8 Mill. Euro. Allgeier habe diesen Betrag nicht nachweisen können, “weil die Annahmen zu den geplanten Umsätzen und zur geplanten Ergebnismarge nicht plausibel abgeleitet wurden”.Welche Folgen dies für das ausgewiesene Konzernergebnis hat und ob der Jahresabschluss korrigiert wird, war von Allgeier am Dienstag nicht zu erfahren. Für 2017 waren 4,5 Mill. Euro Überschuss angegeben worden.