Bilfinger ist alle Verlustbringer los
ds Frankfurt – Bilfinger hat einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur finanziellen Gesundung erreicht. Der kriselnde Mannheimer Industriedienstleister hat sich jetzt von allen defizitären Randaktivitäten getrennt. “Wir hatten uns vorgenommen, uns von 13 Verlustbringern und fünf ertragreichen Firmen, die nicht mehr zu unserer neuen Strategie passten, zu trennen. Wir haben die 13 Verlustbringer inzwischen alle abgegeben, um den Cashabfluss abzustellen”, sagte Vorstandschef Tom Blades im Interview der Börsen-Zeitung.Bilfinger habe bei der Trennung von den defizitären Geschäftsteilen “ein verhältnismäßig gutes Ergebnis” erzielt, “obwohl wir bei einigen davon Geld mitgegeben haben”, erklärte Blades, ohne allerdings konkreter zu werden. “Wir hatten versprochen, vor Mitte 2018 diese Herausforderung zu lösen, und das haben wir nun auch eingehalten”, sagte der seit knapp zwei Jahren als CEO amtierende Blades. Bei zweien der fünf ertragreichen Gesellschaften, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören – Bilfinger Gerätetechnik sowie Bilfinger Freileitungsbau -, sei der Verkaufsprozess jetzt gestartet worden. Bilfinger hatte stark unter ihrer extrem zersplitterten Struktur gelitten und war durch eine Vielzahl rechtlich selbständiger Einheiten unter dem vorigen Management in Schwierigkeiten geraten. Der aktivistische Großaktionär Cevian hält 25,6 %, und der unterm Strich immer noch defizitäre Konzern ist im Visier von Leerverkäufern und steht unter Druck, langfristige Investoren davon zu überzeugen, dass das neue Geschäftsmodell auch anhaltend ertragreich ist. Auch hier sieht Blades Bilfinger auf gutem Wege. Es falle auf, dass Bilfinger in der lange defizitären Sparte Engineering & Technologies (E&T) nun drei Quartale hintereinander beim operativen Ergebnis (Ebita) einen positiven Wert ausgewiesen habe, “und wir setzen auch darauf, dass wir im zweiten Quartal hier im Plus sein werden”, sagte Blades. “Damit wollen wir untermauern, dass wir bei E&T die Stabilisierungsphase beenden können.” In der zweiten Sparte Maintenance, Modifications & Operations hatte Bilfinger schon länger durchgehende Profitabilität auf Ebita-Basis erreicht. —– Interview Seite 7