Bilfinger startet mit Margensprung – Aktie legt zu
Bilfinger startet mit
Margensprung ins Jahr
CEO Schulz: Keine negativen Überraschungen bei Stork
hek Frankfurt
Der Industriedienstleister Bilfinger hat seine operative Marge im ersten Quartal 2024 auf 4,0% erhöht. Das entspricht nahezu einer Verdoppelung zum Vorjahreszeitraum, als 2,1% erzielt wurden. Den Anstieg führt der Konzern aus Mannheim auf höhere Effizienz und den Abbau von Risiken zurück. Die in den MDax aufgestiegene Aktie reagierte am Mittwoch im Handelsverlauf mit einem Kursplus von 6%. Seit Jahresbeginn ist die Notierung bereits um 42% geklettert.
Prognose noch ohne Stork
Für das Gesamtjahr peilt Bilfinger weiter 4,9 bis 5,2% Umsatzrendite an, bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen. Diese Prognose wird aber noch um die Stork-Übernahme angepasst, die am Ostermontag abgeschlossen wurde. Bei der neuen Einheit seien keine negativen Überraschungen aufgetaucht, betont Vorstandschef Thomas Schulz in einer Telefonkonferenz. Mit 2,3 bis 2,5% des Umsatzes bewege sich der Profit auf dem zuvor mitgeteilten Niveau, das deutlich unter der Bilfinger-Marge liegt. Es kämen mehr als 350 Mill. Euro Umsatz hinzu. Vor allem in den Niederlanden und Belgien sei die Marktposition gestärkt worden. Die Integration will der CEO binnen eines Jahres abschließen. Die Bekanntgabe der angepassten Guidance steht zum Kapitalmarkttag am 12. Juni an.
Neuaufstellung in den USA
In den USA sei noch ein geringer Verlust angefallen, teilt Bilfinger weiter mit. Hier haben sich die Mannheimer aus dem Montagegeschäft zurückgezogen, in dem sie sich einige Male verhoben hatten. Das Ergebnis werde sich aufgrund der Neuaufstellung des Geschäfts weiter verbessern. „Der Turnaround in den USA ist geschafft“, versichert Finanzvorstand Matti Jäkel. Es gebe viele Anfragen gerade von europäischen Kunden. Zudem seien die USA eine Fokus-Region für Akquisitionen.
Den starken Rückgang des Auftragseingangs im Startquartal um 17% auf 1,14 Mrd. Euro stuft Bilfinger als Normalisierung ein.
Das Vorjahresniveau sei aufgrund von Großaufträgen, Preisanpassungen und gestiegenen Umsatzerwartungen aus Rahmenverträgen außergewöhnlich hoch ausgefallen. In allen Märkten sei die Lage „stabil bis positiv“. Die Auswirkungen des Effizienzprogramms zeigen sich unter anderem in den Vertriebs- und Verwaltungskosten, die noch 6,7% des Umsatzes absorbieren nach zuvor 7,4%.