Bilfinger trennt sich vom Verkehrswegebau

Restliches Konzessionsgeschäft vor Verkauf

Bilfinger trennt sich vom Verkehrswegebau

po Frankfurt – Der Mannheimer Bilfinger-Konzern setzt bei seiner Aufholjagd auf ein besonders starkes Schlussquartal. Zudem fokussiert das Unternehmen sein Geschäft durch den Ausstieg aus dem Verkehrswegebau und dem Konzessionsgeschäft weiter.Nach neun Monaten liegen die Ergebnisgrößen des Engineering- und Serviceanbieters noch deutlich hinter den entsprechenden Vorjahreswerten zurück (siehe Tabelle). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) soll im Gesamtjahr auf rund 400 (i. V. 378) Mill. Euro steigen, der bereinigte Konzerngewinn über 240 (231) Mill. Euro erreichen. Nach schwachem Beginn drehte der Kurs des MDax-Wertes im Tagesverlauf deutlich in die Gewinnzone. Weiterer UmbauDie Umbauarbeiten im einstigen Baukonzern setzen sich weiter fort. Vorstandschef Roland Koch gab bei Vorlage der Neunmonatszahlen die Abgabe des kleinen deutschen Straßenbaugeschäfts mit 240 Mitarbeitern und rund 100 Mill. Euro Leistung bekannt. Im laufenden Jahr fuhr die Sparte bislang einen Verlust von 15 Mill. Euro ein; die Abgabe belastet mit einem zusätzlichen Aufwand von 5 Mill. Euro. Übernommen wird das Geschäft von der neu gegründeten Betam GmbH, Frankfurt. Die aus dem Maschinenhändler Qevmac hervorgegangene Firma, hinter der solvente unternehmerische Investoren stehen, hatte zum 1. Oktober bereits von der französischen Eurovia deren deutsche Brückenbaueinheit mit rund 170 Beschäftigten erworben. Die Erwerber sehen in Deutschland vor allem Chancen in der Sanierung von Straßen und Brücken.Das kapitalintensive Betreibergeschäft gehört auch bald zur Bilfinger-Vergangenheit. Der von Bilfinger gegründete Fonds BBGI dürfte den Großteil des restlichen Konzessionsportfolios übernehmen. Brutto dürfte der Verkauf des Konzessionsgeschäfts an BBGI 270 Mill. Euro bringen. Dabei falle ein Gewinn von 50 Mill. Euro an, dem Veräußerungskosten und Aufwendungen zur Abwicklung eingestellter Aktivitäten von über 10 Mill. Euro gegenüberstehen. Zur Finanzierung des Deals müsse BBGI das Kapital erhöhen. Das Bilfinger-Engagement werde dabei, so Finanzvorstand Joachim Müller, von bisher 13 knapp unter 10 % rutschen.