Billiganbieter Flexstrom geht das Geld aus
ge Berlin – Nach dem Billigstromanbieter Teldafax, der im Juni 2011 pleiteging, musste am Freitag der Berliner Discounter Flexstrom Insolvenz anmelden. Da beide Firmen in großem Umfang mit Vorkasse arbeiten, droht nun gut 500 000 Kunden bundesweit ein nennenswerter Schaden, weil die Vorauszahlungen geleistet sind, die Stromlieferungen aber ab sofort nicht mehr von Flexstrom, sondern vom jeweiligen Regionalversorger kommen – der dafür neu bezahlt werden muss. Auch die Töchter Optimalgrün und Löwenzahn Energie seien zahlungsunfähig, teilen die Hauptstädter weiter mit. Das Geschäft von Flexgas werde von einem Investor fortgeführt.Flexstrom macht die “fehlerhafte und schädigende Berichterstattung” einzelner Medien für den Kollaps verantwortlich. Nach “falschen” Berichten – die die Berliner stets dementiert hatten – habe sich die Zahlungsmoral vieler Kunden dramatisch verschlechtert, sodass Rückstände von rund 100 Mill. Euro aufgelaufen seien. Zudem hätten zahlreiche “mit Monopolstrukturen ausgestattete Lieferanten” die Berichte zum Anlass genommen, “rechtswidrige Forderungen” aufzustellen. Flexstrom, die für 2012 einen Gewinn von gut 20 Mill. Euro auswies, sei zwar noch “profitabel, aber nicht mehr liquide”. Bereits im Herbst mussten die Berliner vor Vorwürfen häufiger Zahlungsverzüge kapitulieren, womit ihr Versuch scheiterte, eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 35 Mill. zu begeben.Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Christoph Schulte-Kaubrügger bestellt, bestätigte die Sozietät White & Case. Die von den Kunden geleisteten Abschlags- und Vorauszahlungen gehen in die Insolvenzmasse ein.