Pharmaindustrie

Biofrontera will neue Kapitalquelle erschließen

Mit dem Börsengang der US-Vertriebstochter will das kleine Pharmaunternehmen Biofrontera eine neue Kapitalquelle anzapfen. Vorstandschef Hermann Lübbert hält den Plan für „fast alternativlos“.

Biofrontera will neue Kapitalquelle erschließen

ab Köln

„Es ist eine machbare, fast alternativlose Möglichkeit zur Ka­pitalbeschaffung.“ Mit diesen Worten untermauerte Bionfrontera-Chef Hermann Lübbert, an den Börsenplänen für die US-Vertriebstochter Biofrontera Inc. festzuhalten. Seit An­fang Juli arbeitet das auf Dermatologie spezialisierte Pharmaunternehmen ganz offiziell an den Plänen, im September/Oktober könnte es so weit sein. Der Börsengang soll 25 Mill. Dollar einspielen.

Wie Lübbert bei der Präsentation der Halbjahreszahlen von Biofrontera erläuterte, ist der Börsengang die einzige Chance, der Gesellschaft mehr finanziellen Spielraum zum Ausbau der US-Vertriebsorganisation zu geben. Für Ameluz, das Hauptprodukt von Biofrontera zur Behandlung des weißen Hautkrebses, sind die Vereinigten Staaten der Markt mit dem mit Abstand größten Umsatzpotenzial.

Schon heute stammt das Gros der Erlöse aus Übersee. Im ersten Halbjahr belief sich der in den USA erwirtschaftete Umsatz auf 8,7 Mill. Euro, entsprechend einem Anteil von 66%. Das war zwar ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, als 6,3 Mill. Euro erlöst wurden. Auf dem Vorkrisenniveau ist der US-Umsatz damit jedoch noch nicht angekommen. Das ändert sich, wenn der Blick auf das zweite Quartal eingeengt wird. Da landeten die US-Umsätze bereits um 7% über dem Vorkrisenniveau, wie Finanzchef Ludwig Lutter ausführte.

Allerdings hat sich der operative Verlust im Berichtshalbjahr ebenfalls ausgeweitet. So landete das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Ab­schreibungen mit 5,8 (i.V. – 0,7) Mill. Euro in den roten Zahlen. Vor Zinsen und Steuern lief ein Verlust von 7,4 (– 4,5) Mill. Euro und nach Steuern von 8,9 (– 5,6) Mill. Euro auf. Die Entwicklung verlief dennoch plangemäß, so dass die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt wird. Der Jahresumsatz wird in einer Bandbreite von 25 bis 32 Mill. Euro erwartet. Zugleich wird ein Verlust von 11 bis 14 Mill. Euro (Ebitda) bzw. 13 bis 16 Mill. Euro (Ebit) vorhergesagt. Der geplante Börsengang könne sich jedoch auf die Prognose auswirken, in Abhängigkeit davon, ob Biofrontera Inc. nach dem IPO noch konsolidiert werden könne, sagte Lübbert.