Biontech baut Kapazitäten für Corona-Impfstoff aus
Reuters Frankfurt – Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech übernimmt vom Schweizer Pharmariesen Novartis eine Produktionsanlage im hessischen Marburg zur Herstellung ihres potenziellen Corona-Impfstoffes. Mit der Anlage könne Biontech bei vollem Betrieb die Produktionskapazitäten um bis zu 750 Millionen Dosen pro Jahr oder mehr als 60 Millionen Dosen pro Monat erweitern, teilte das Unternehmen mit. Die Anlage soll eine der größten Produktionsstätten in Europa für Boten-RNA (mRNA) werden, auf welcher der Impfstoff von Biontech basiert. Das Geschäft soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.Vorstandschef Ugur Sahin bekräftigte, für den Impfstoff, den Biontech zusammen mit Pfizer entwickelt, könne als einer der Ersten der westlichen Welt Ende Oktober oder Anfang November bei den Aufsichtsbehörden die Zulassung beantragt werden. “Ein guter Impfstoff sollte eine Immunisierungswirkung von mindestens 70 bis 75 % haben, und das ist auch der Maßstab, den wir uns gesetzt haben, um einen Impfstoff zu erhalten, der die Pandemie auf signifikante Weise stoppen kann”, sagte der Manager.Biontech und ihr US-Partner Pfizer zählen zum Kreis der führenden Firmen im Rennen um einen Corona-Impfstoff. Bei erfolgreichen Studienergebnissen planen die beiden Unternehmen, bereits im Oktober die Zulassung zu beantragen. Bis Ende 2020 könnten dann weltweit bis zu 100 Millionen Einheiten des Impfstoffs und bis Ende 2021 rund 1,3 Milliarden hergestellt werden, hatte Biontech bislang geplant. Die Produktionsstätte in Marburg ist Teil der Behringwerke.