Der Impfstoffanbieter Biontech ist fulminant ins Jahr gestartet. Das Mainzer Biotechunternehmen zeigt im ersten Quartal einen Umsatzsprung von 2,0 Mrd. auf 6,4 Mrd. Euro, der Nettogewinn hat sich von 1,1 Mrd. auf 3,7 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Operativ hat Biontech 4,75 Mrd. Euro verdient, so dass sich eine Marge von knapp 75% ergibt.

„Infolge eines erhöhten Auftragsvolumens, das Ende 2021 aufgrund der aufkommenden Omikron-Variante einging, haben wir das Jahr 2022 mit starken Umsätzen und Ergebnissen begonnen“, wird CFO Jens Holstein zitiert. Im laufenden Jahr rechnet Biontech nach wie vor mit einem Umsatz mit ihrem Corona-Impfstoff von 13 Mrd. bis 17 Mrd. Euro. Diese Vorhersage impliziert ein verlangsamtes Wachstum im weiteren Jahresverlauf. Auch der US-Partner Pfizer hatte unlängst sein Umsatzziel von 32 Mrd. Dollar für den Impfstoff bekräftigt. Wettbewerber Moderna, ebenfalls mit mRNA-Vakzinen erfolgreich, hat für 2022 einen Corona-Umsatz von mehr als 21 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt.

Die Biontech-Aktie legte im Handelsverlauf an der Nasdaq um gut 4% zu. Der Marktwert des an der Nasdaq notierten Unternehmens beläuft sich auf 34,5 Mrd. Dollar.

Die erfolgreiche finanzielle Entwicklung helfe dem Unternehmen, intensiv in Forschung und Entwicklung zu investieren, ergänzt Finanzchef Holstein. Den operativen Cashflow der ersten drei Monate weist Biontech mit 4 Mrd. Euro aus. Die liquiden Mittel werden Ende März mit 6,2 Mrd. Euro gezeigt.

Biontech rechnet im gesamten Jahr mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung zwischen 1,4 Mrd. und 1,5 Mrd. Euro. Im ersten Quartal wurden 286 Mill. Euro dafür aufgewendet nach 216 Mill. Euro in der Vorjahreszeit. Die Steigerung wird primär auf die Anstrengungen zur Entwicklung eines Vakzins speziell gegen die Omikron-Virusvariante zurückgeführt. Biontech und Pfizer arbeiten auch an bivalenten Impfstoffen gegen Corona, die verschiedene Virustypen abwehren sollen.

In den ersten drei Monaten haben Biontech und Pfizer rund 750 Millionen Dosen an Covid-19-Vakzinen in Rechnung gestellt. Bis Ende April hätten beide Partner für 2022 Lieferverträge für 2,4 Milliarden Dosen unterzeichnet; im vergangenen Jahr haben die beiden Firmen 2,6 Milliarden Dosen ausgeliefert. Im Sinne der Zusage, Impfstoff gerecht zu verteilen, seien beide Konzerne im Plan, Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen bis Jahresende mit mehr als 2 Milliarden Vakzineinheiten zu versorgen, wird bekräftigt.