Biotechkonzern Qiagen startet verhalten ins Jahr
ak Düsseldorf – Qiagen hat zum Jahresstart Einbußen bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet, ist damit aber weitgehend im Rahmen der Erwartungen geblieben. Analysten bezeichneten lediglich die um einen Prozentpunkt gesunkene bereinigte operative Marge von 23 % als etwas enttäuschend.Der größte deutsche Biotech- und Diagnostikkonzern hat erheblich mit Währungseffekten zu tun. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 6 % auf 299 Mill. Dollar zurück, wobei sich die Umrechnung der Euro-Umsätze in Dollar mit acht Prozentpunkten negativ auswirkte. Das um Sonder- und Akquisitionseffekte bereinigte Betriebsergebnis legte mit einem Minus von 10 % einen beschleunigten Rückwärtsgang ein. Zwar meldete der Qiagen-Vorstand im Quartalsbericht einen verbesserten Produktmix und Effizienzgewinne, doch die hohen Investitionen in die Hoffnungsträger Next-Generation-Sequencing und Bioinformatik konterkarierten das. Auch der Aufwand für Vertriebs- und Marketingaktivitäten einschließlich E-Commerce drückte aufs Ergebnis.”Basierend auf den aktuellen Kursen erwarten wir weiterhin beträchtliche Auswirkungen auf die berichteten Ergebnisse bei Umsatz und dem Gewinn je Aktie, aber aufgrund der globalen Verteilung unserer Kostenbasis nur begrenzte Auswirkungen auf die operative Marge”, skizzierte Finanzvorstand Roland Sackers die erwarteten Währungseffekte 2015. Bei der Rendite profitiert die in US-Dollar berichtende Qiagen davon, dass vergleichsweise viele Kosten in Euro anfallen. Gefüllte PipelineFür Qiagen ist 2015 ein Jahr des Übergangs. Letztmalig soll das einst so wichtige, aber jetzt stark rückläufige US-Geschäft mit dem Test auf Gebärmutterhalskrebs (HPV) die Umsätze belasten. Im ersten Quartal brach der Erlös hier um 54 % im Jahresvergleich ein. Der HPV-Test macht damit nur noch 4 % des Konzernumsatzes aus.Die sieben führenden Schwellenländer verzeichneten währungsbereinigt mit einem Plus von 22 % zum Jahresbeginn regional das stärkste Wachstum. Bei den produktbezogenen Umsätzen berichtete Qiagen auch von einem zweistelligen Zuwachs bei Verbrauchsmaterialien für den Qiasymphony. Von den Laborautomaten will der Konzern bis Ende des Jahres 250 verkaufen und damit den Gesamtbestand bei Kunden auf 1 500 steigern. Um die Testpalette für das Gerät zu erweitern, hat Qiagen seine Pipeline auf über 30 Entwicklungsprojekte ausgebaut. Jahresprognose stehtFür das zweite Quartal rechnet der Vorstand mit noch negativen stärkeren Währungseffekten beim Umsatz, die rund zehn Prozentpunkte ausmachen könnten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird mit 0,26 bis 0,27 Dollar prognostiziert. Für das Gesamtjahr bestätigte das Management die Prognose: Der bereinigte Gewinn je Aktie soll auf 1,16 bis 1,18 (i.V. 1,00) Dollar klettern, der um Wechselkurseffekte bereinigte Umsatz um 5 % zulegen.