Biotest befürchtet politische Risiken
swa Frankfurt
Das Spezialpharmaunternehmen Biotest hat in den ersten neun Monaten den Umsatz um 8,7% auf 371 Mill. Euro ausgebaut. Speziell die Verkäufe des Immunglobulinpräparats Intratect lagen deutlich über dem Vorjahr, teilt das Unternehmen mit. Das Betriebsergebnis (Ebit) wird mit –11,2 Mill. Euro gezeigt, so dass der Verlust höher ausfällt als in der Vorjahreszeit mit 7,8 Mill. Euro. Darin enthalten sind Aufwendungen für das Biotest-Next-Level-Projekt in Höhe von 57,5 Mill. Euro. In der Vergleichszeit hatte der Kapazitätsausbau am Stammsitz mit 59,3 Mill. Euro belastet. Den Ebit-Rückgang führt der Vorstand zurück auf überproportional gestiegene Herstellkosten, insbesondere in der Plasmabeschaffung.
In der Prognose für 2021 stellt Biotest, für die der Konkurrent Grifols jüngst ein Übernahmeangebot vorgelegt hat, einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Im Ergebnis könne sich neben dem Aufwand für Next Level zudem „die angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten und Asien sowie die weltweiten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bemerkbar machen“, heißt es. Insgesamt stellt der Vorstand ein Ebit zwischen –5 und –10 Mill. Euro in Aussicht.