Bis auf die Knochen
HPE steht nicht einmal ein Jahr auf eigenen Füßen. Doch Chefin Meg Whitman hat den Konzern bereits kräftig filetiert. Im Mai wurde am China-Joint-Venture die Mehrheit abgegeben, die Service-Sparte kräftig ausgedünnt und wesentliche Teile für 8,5 Mrd. Dollar bei Computer Sciences Corporation eingebracht. Nun folgt etwas mehr als drei Monate später die Abspaltung und Einbringung der Softwaresparte bei der britischen Micro Focus. Whitmans Ziel ist offenbar, alle Konzernteile loszuwerden, die sich als Wachstumsbremse erweisen – und das möglichst schnell. Wie der jüngste Quartalsbericht zeigt, dürfte das allerdings problematisch werden. Die größte Sparte Enterprise Group hat mit 6,5 Mrd. Dollar 8 % weniger erlöst. Selbst um Sondereffekte bereinigt hielt sich der Umsatz nur auf Vorjahresniveau. Um das zu ändern, könnte Whitman etwa den Netzwerkteil des Geschäfts veräußern, der selbst bereinigt um 12 % eingebrochen ist. Allerdings muss sie langsam aufpassen, dass sie mit ihrem Filetiertempo am Ende nicht nur mit den Konzernknochen dasteht.scd