Blackstone kauft Outsourcing-Geschäft zurück
hip London – Der US-Finanzinvestor Blackstone hat von der börsennotierten Outsourcing-Firma Serco ein Geschäft zurückgekauft, das er den Briten 2011 verkauft hat. Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilt, übernimmt die Private-Equity-Gesellschaft für 250 Mill. Pfund (340 Mill. Euro) das Geschäft mit der Auslagerung von Geschäftsprozessen privater Unternehmen (Business Process Outsourcing, BPO) ins Ausland. Dafür wurde einst das Modewort Offshoring geprägt. Es ist die bisher größte Akquisition von Blackstone in Indien.Serco-Chef Rupert Soames begründete den Verkauf damit, dass die durch zahllose Skandale ins Gerede gekommene Firma künftig nur noch Dienstleistungen für die öffentliche Hand anbieten wolle. Sie will sich auf die Segmente Verteidigung, Justiz & Immigration, Transport, Gesundheit und Bürgerdienstleistungen konzentrieren. Vor vier Jahren hatte der Finanzinvestor Serco die BPO-Firma Intelenet für 634 Mill. Dollar verkauft. Sie steht immer noch im Zentrum des nun erworbenen Geschäfts.Nach dem Eigentümerwechsel will die Beteiligungsgesellschaft die Marke unter dem Namen Intelenet Global Services wiederbeleben. Von den 51 000 Mitarbeitern der Sparte befinden sich 48 000 in Indien. Dort sind auch 53 der 67 BPO-Servicezentren. Die Kunden stammen aus der Finanzbranche, dem Gesundheitswesen, der Telekommunikation und dem Touristikgeschäft. Zudem befinden sich darunter E-Commerce-Firmen und Versorger. Rund 70 % haben ihren Sitz nicht in Indien.Serco sei ein guter Eigentümer gewesen und habe das Geschäft deutlich erweitert, sagte der Chef von Serco Global Services, Susir Kumar, der die Geschäfte nach der Übernahme weiterführen soll. “Wir haben nahezu alle unserer Kunden und Führungskräfte gehalten, mit denen wir an den Start gegangen sind.” Er freue sich, eine weitere Gelegenheit zu haben, mit Blackstone zusammenzuarbeiten. Amit Dixit, Senior Managing Director bei Blackstone, sagte, er freue sich auf “Intelenet 2.0”. Das Unternehmen habe die erforderliche Plattform, um Wachstumschancen wahrnehmen zu können.Während Büroarbeiten weiterhin ausgelagert werden, war im verarbeitenden Gewerbe zuletzt die Rückkehr von Produktion aus den Emerging Markets in die Industrieländer zu beobachten. Reshoring heißt dieser Trend. Neue Technologien, steigende Lohnkosten in Schwellenländern wie China und die Abwertung des Yen eröffneten der Industrie in Japan die Chance auf ein spektakuläres Comeback. Der Kostenvorteil, den eine Produktion im Reich der Mitte US-Gesellschaften aktuell noch bringt, schrumpft rasant.