BMW gelingt Blitzstart
mic München
Der Autobauer BMW hat einen Blitzstart in das Jahr 2021 hingelegt. „Wir sind insgesamt gut unterwegs, um unsere wesentliche Zielsetzungen für das laufende Jahr zu erreichen“, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter im Gespräch mit Journalisten. „Insgesamt hat sich das erste Quartal besser entwickelt, als man das erwarten würde“, fügte er mit Blick auf die täglichen Überschriften in den Medien hinzu.
Er nannte explizit die Vorgabe eines Absatzwachstums von 5% bis 10% weltweit: „Ich wäre enttäuscht, wenn wir nicht eher im oberen Bereich als im unteren Bereich liegen würden.“ Hinsichtlich des Ziels einer Ebit-Marge für das Segment Automobile zwischen 6% bis 8% gelte: „Da sind wir auch sehr gut unterwegs, das einzufahren.“ Entsprechend werde sich der Free Cash-flow verbessern.
Peter strich vor allem das Momentum in Asien heraus. Nicht nur in China, sondern auch Südkorea seien der Absatz und die Qualität der wirtschaftlichen Ergebnisse sehr gut: „Das ist wirklich beeindruckend.“ Die gesamte Industrie habe die Lockdown-Situation im vergangenen Jahr genutzt, die Lager zu bereinigen: „Damit gehen die Nachlässe deutlich zurück.“ Dies gelte weltweit. Im Leasingmarkt der Vereinigten Staaten profitiert BMW dem Finanzvorstand zufolge davon, dass die Lagerbestände sehr gut unter Kontrolle sind. Die Gebrauchtwagenpreise befänden sich auf hohen Niveaus, dies sei positiv für den Neuwagenmarkt.
In Europa sieht Peter angesichts zurückgehender Zulassungszahlen ein gemischtes Bild. Das BMW-Marktsegment treffe es nicht ganz so stark. Der Konzern profitiere noch von seinem Auftragsbestand. Zudem sei der Auftragseingang nicht zusammengebrochen, sondern dank der digitalen Instrumente auf einem vernünftigen Niveau gehalten worden: „Das ist eine ganz andere Situation als vor einem Jahr.“ BMW werde im ersten Quartal sogar gewachsen sein, doch will Peter dies wegen des totalen Lockdowns in der zweiten Hälfte des März 2020 nicht überbewerten. Die spannende Frage sei, was mit dem Auftragseingang passiere, wenn der Lockdown in den großen Märkten aufgehoben werde.
Sehr zufrieden zeigte sich Peter auch mit dem Absatz elektrifizierter BMWs im ersten Quartal. Er wäre nicht überrascht, wenn das Wachstum deutlich höher sei als die durchschnittlich 50%, die BMW sich für die Zukunft vorgenommen habe.
Die Börse honoriert nach Ansicht des Finanzvorstands den Ansatz von BMW, weniger an kurzfristigen Schwankungen, sondern an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert zu sein: „Wir spüren, dass wir einen gewissen Rückenwind vom Kapitalmarkt für genau diese Strategie bekommen.“ Die Frage der Investoren sei letztlich, wie der führende Premium-Hersteller das Jahrzehnt der Transformation manage.