BMW macht der Preiskampf in Westeuropa zu schaffen
sck München – Trotz erster Erholungszeichen spürt BMW weiterhin die Rabattschlachten auf dem westeuropäischen Automarkt. “Aus unserer Sicht stabilisiert sich der Markt in Europa insgesamt gerade wieder”, sagt Finanzvorstand Friedrich Eichiner im Interview der Börsen-Zeitung. Es sei eine “leichte” Verbesserung der Preissituation und der Verkaufszahlen zu verzeichnen.Allerdings liege BMW “besonders in Südeuropa weiterhin noch immer deutlich unter dem Niveau” vor der Lehman-Pleite 2008. Der Münchner Autokonzern könne sich dem intensiven Preiswettbewerb in einigen Märkten nicht ganz entziehen. “Da hat sich in den letzten Jahren in der Marge schon eine spürbare Belastung im Preiswettbewerb aufgebaut, die unsere Profitabilität beeinträchtigt”, erklärte Eichiner. Der CFO dämpfte Erwartungen einer nachhaltigen Trendwende auf dem europäischen Automarkt. “Trotz der leichten Verbesserungen sind wir in diesen Märkten bei weitem noch nicht da, wo wir vor der Krise waren.”Für ihn sind Fusionen unter Autoherstellern keine gute Antwort auf den starken Wettbewerbs- und Margendruck. “Mir fallen kaum positive Beispiele für Fusionen in der Autoindustrie ein.” Der BMW-Konzern habe mit Rover seine eigenen Erfahrungen gemacht. “Ich sehe in der Breite unseres Modellprogramms und der klaren Positionierung auf das Premiumsegment strategisch jedenfalls keine Notwendigkeit für die BMW Group, über Zusammenschlüsse nachzudenken.”Trotz gewachsener Konjunktursorgen ist dem Pkw-Geschäft dem westeuropäischen Automarkt noch nicht die Puste ausgegangen. Die Neuzulassungen stiegen im September um 6 %. Dabei halfen Sondereffekte.—– Interview Seite 8