Autoindustrie

BMW warnt vor Strafzöllen

BMW warnt vor den gesamtwirtschaftlichen Schäden eines Handelskonflikts der EU mit China. Finanzvorstand Walter Mertl hält deshalb Strafzölle für Autoimporte aus China für sinnlos. Gegenmaßnahmen Pekings drohten.

BMW warnt vor Strafzöllen

BMW warnt vor Handelskrieg

Finanzvorstand: Strafzölle gegen Peking schädlich – Deutsche Autobauer anfällig

sck München
Bericht Seite 9

BMW hält einen Handelskrieg zwischen der EU und China für möglich, sollte Brüssel Strafzölle gegen Elektroauto-Importe aus dem asiatischen Land erheben. In einem Gespräch mit Journalisten warnte Finanzvorstand Walter Mertl vor "Gegenreaktionen" Chinas. Deshalb seien Strafzölle insgesamt schädlich. "Ich halte nichts von Strafzöllen", sagte der CFO. Mertl verwies auf die Erfahrungen aus der Vergangenheit. "Man muss nur in die Geschichte schauen und sehen, was passiert – auf eine Aktion erfolgt immer eine Gegenreaktion." Das treibe die Kosten in die Höhe. Am Ende würde alles nur teurer werden.

Besonders deutsche Hersteller würden leiden

EU-Strafzölle würden auch BMW treffen. Mertl verwies auf das SUV-Modell iX3 und den Elektro-Mini aus chinesischer Fertigung mit dem Partner Brilliance. Gegenmaßnahmen würden vor allem europäische Hersteller treffen, die in China sehr aktiv seien. Neben BMW gehören dazu auch die deutschen Konzerne Volkswagen und Mercedes-Benz.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lässt Subventionen Pekings für chinesische Elektroautohersteller prüfen. Als Konsequenz stehen Strafzölle im Raum. Diese sollen laut Brüssel die europäische Autoindustrie vor Billigkonkurrenz aus China schützen. Chinesische Autohersteller bauen ihre Aktivitäten in Westeuropa massiv aus. Sie wollen den etablierten Anbietern Marktanteile abjagen. In Europa ist man darüber uneins, wie darauf reagiert werden sollte. Während Paris mehr Protektionismus einfordert, zeigt sich BMW gelassen. Mehr Wettbewerb sei immer gut, so Mertl.

Französische Autobauer kaum betroffen

Im Gegensatz zu BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen sind französische Hersteller in China kaum vertreten. Gegenmaßnahmen Pekings würden daher deutsche Autobauer deutlich stärker treffen als französische Anbieter. China macht für das deutsche Trio rund ein Drittel der weltweiten Pkw-Auslieferungen aus. Es handelt sich um den größten Einzelmarkt der Konzerne. Die drei Dax-Mitglieder sind somit von der Entwicklung in China sehr abhängig. Derweil drohen zwischen der EU und Großbritannien von 2024 an Importzölle.

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