BMW weitet Motorradgeschäft aus
Nach der Automarke Mini wagt BMW nun auch im Motorradgeschäft eine Neupositionierung. Der Dax-Konzern will ins wachstumsträchtige Geschäft mit kleineren Motorrädern vordringen und sich dabei neue Märkte erschließen. Der hohe Renditeanspruch soll mit dieser Diversifizierung gehalten werden.sck Ismaning – Nach der Neuordnung der Kleinwagenmarke Mini hat sich BMW auch im Motorradgeschäft ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Der für beide Konzernbereiche zuständige Vorstand Peter Schwarzenbauer kündigte auf einer Veranstaltung in Ismaning bei München an, mit einem ausgeweiteten Produktangebot die Absatzzahlen bis zum Jahr 2020 auf 200 000 Einheiten zu steigern. Gegenüber dem laufenden Jahr wäre das ein Zuwachs um mehr als die Hälfte.Schwarzenbauer und Stephan Schaller, Leiter der Sparte BMW Motorrad, wollen dies mit neuen Modellen und erweiterten Aktivitäten in Asien und Südamerika erreichen. So plant die Sparte, ihr bisheriges Kerngeschäft mit größeren Motorrädern um das Segment mit motorisierten Zweirädern unter 500 cm 3 Hubraum auszudehnen. Die Münchner setzten dabei auf die guten Wachstumsperspektiven insbesondere in den Emerging Markets. Dabei stehen kleinere Motorräder für den Gebrauch in Großstädten im Fokus.Mit neuen Premiummodellen in diesem Kundensegment will die Sparte auf lange Sicht eine operative Umsatzrendite (gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) auf der Zielhöhe des Automobilbereichs (8 bis 10 %) erwirtschaften, wie Schaller am Rande der Veranstaltung erläuterte. Im vergangenen Jahr steigerte BMW Motorrad den Umsatz dank höherer Auslieferungen um 12 % auf 1,7 Mrd. Euro. Das Ebit legte überproportional um mehr als zwei Fünftel auf 112 Mill. Euro zu. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verzeichnete die Motorradsparte ein Umsatzplus von 20 % auf über 1,6 Mrd. Euro. Das Ebit sprang um 87 % auf 273 Mill. Euro. Der kleinere Konzernbereich steuert damit auf ein neues Rekordjahr zu, wobei das Geschäft im laufenden Herbstquartal saisonal bedingt abflaut. Insofern dürfte BMW Motorrad die in den ersten neun Monaten erwirtschaftete Ebit-Marge von 16,6 (i.V. 10,7) % nicht halten können. Im vorigen Jahr erreichte die Sparte 6,7 (2013: 5,3) %.BMW profitiert derzeit von neuen Modellen, die das Unternehmen im Laufe dieses Jahres auf den Markt brachte. Bereits im vergangenen Jahr konnte BMW Motorrad mit einer Modelloffensive Boden gutmachen und ihre Marktführerschaft in vielen Ländern ausbauen. Damit ließen die Münchner die Delle infolge der Finanzmarktkrise endgültig hinter sich. Allerdings stößt das Motorradgeschäft im bisherigen Geschäft an seine Grenzen. In vielen Ländern sind die Märkte für große Motorräder gesättigt. Insofern wird der strategische Schwenk hin zu kleineren Motorrädern von einem Ausbau des Händlernetzes und erweiterten Fertigungskapazitäten begleitet.—– Wertberichtigt Seite 8