Fremdfinanzierung

BNP Paribas leiht Aira 200 Mill. Euro, um deutschen Wärmepumpen-Markt aufzumischen

Das schwedische Start-up Aira will mit den Kreditzusagen deutsche Haushalte mit Wärmepumpen ausstatten. In dem Geschäft sind auch die deutschen Jungfirmen Enpal, Thermondo und 1Komma5 Grad unterwegs.

BNP Paribas leiht Aira 200 Mill. Euro, um deutschen Wärmepumpen-Markt aufzumischen

Aira erhält Kredit für deutsches Wärmepumpen-Geschäft

Schwedisches Start-up sichert sich 200 Mill. Euro von BNP Paribas – Immer mehr deutsche Haushalte nutzen die Technologie

kro Frankfurt

Das schwedische Wärmepumpen-Start-up Aira, zu dessen Investoren seit einiger Zeit auch der Münchener Medienkonzern Burda gehört, kann seine Pläne für den deutschen Markt fortsetzen. Man habe sich Kreditzusagen in Höhe von 200 Mill. Euro von BNP Paribas gesichert, teilte das zwei Jahre alte Unternehmen mit. Mit den Mitteln sollen die von Aira künftig in Polen gefertigten Wärmepumpen in „Tausenden“ deutschen Haushalten installiert werden.

Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen liegen bislang deutlich über denen einer Gasheizung. Laut dem Berliner Anbieter Thermondo belaufen sie sich je nach Art und Aufwand in Deutschland auf 27.000 bis 50.000 Euro. Die Hersteller, bzw. Installations-Unternehmen − zu denen in Deutschland auch die Start-ups Enpal, 1Komma5 Grad und Thermondo zählen − bieten die Geräte daher immer öfter auch zur Miete oder per Ratenzahlung an. Die Finanzierung durch BNP sei „ein entscheidender Baustein unserer Fundraising-Strategie, und die Mittel werden eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der hohen Vorabkosten spielen, denen unsere Kunden und Kundinnen derzeit gegenüberstehen“, sagte Aira-Finanzchefin Ane Launy.

Aus der Northvolt-Schmiede

Hinter Aira steht die schwedische Beteiligungsgesellschaft Vargas Holding, zu der auch der schwedische Batteriehersteller Northvolt, das Stahlunternehmen H2 Green Steel und das Energiespeicher-Start-up Polarium gehören. Weitere Geldgeber sind die schwedischen Finanzinvestoren Altor, Creades und Kinnevik, der New Yorker Wagniskapitalgeber Collaborative Fund sowie die zur italienischen Unternehmerfamilie Agnelli gehörende Investmentgesellschaft Lingotto. Aira hat Mitte Januar eine Series-B-Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei insgesamt 145 Mill. Euro eingesammelt.

In Deutschland ist das Unternehmen seit September aktiv. Das damals gesetzte Ziel lautete, in den nächsten zehn Jahren eine Million deutsche Haushalte mit Wärmepumpen auszustatten. Der Markt bietet im Vergleich zu anderen Ländern Europas noch reichlich Spielraum, wenn es um die Installationen von Wärmepumpen geht.

Er ist im Vergleich zu anderen Ländern zuletzt aber auch deutlich gewachsen, wie Daten des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA) zeigen. Der Gesamtbestand legte demnach hierzulande im vergangenen Jahr um 27% zu. Laut Statistischem Bundesamt heizen knapp zwei Drittel aller 2023 in Deutschland fertiggestellten Wohngebäude mit der Wärmepumpe als primärer Energiequelle. Die Geräte kommen vornehmlich in Ein- und Zweifamilienhäusern und seltener in Mehrfamilienhäusern zum Einsatz.

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