Gewinnrückgang

Boeing-Krise brockt Ryanair Wachstumsdelle ein

Der irische Billigflieger Ryanair hat infolge von Preissenkungen bei den Flugtickets in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2024/25 weniger verdient. Der Gewinn sinkt um 18 % auf 1,79 Mrd. Euro.

Boeing-Krise brockt Ryanair Wachstumsdelle ein

Die Dauerkrise bei Boeing macht Europas größtem Billigflieger Ryanair weiter zu schaffen. Wegen des Risikos zusätzlicher verspäteter Auslieferungen von bestellten Maschinen stellt sich die Fluggesellschaft nun auf ein geringeres Passagierwachstum im nächsten Geschäftsjahr 2025/2026 ein. Für das laufende Geschäftsjahr wurde die Passagierprognose bestätigt.

In den zwölf Monaten bis Ende März 2026 dürfte Ryanair nur noch rund 210 Millionen Passagiere und damit fünf Millionen weniger als bislang erwartet befördern, teilte der Easyjet-Konkurrent am Montag in Dublin mit. Nach Angaben der Iren verzögern sich bereits die Auslieferungen von neun Maschinen um drei Monate - diese waren für das laufende Quartal eingeplant.

Für das noch bis Ende März 2025 laufende Geschäftsjahr bleibt Konzernchef Michael O'Leary aber beim Ziel von 198 bis 200 Millionen Fluggästen. Im vergangenen Jahr waren es noch 184 Millionen. Bis 2033/34 soll die Zahl der Passagiere auf 300 Millionen steigen.

Preise für Flüge bis Silvester leicht unter Vorjahresniveau

Unterdessen zeigte sich der Manager mit Blick auf die Preisentwicklung im laufenden Quartal vorsichtig. Zwar sei die Nachfrage „stark“ und der Preisrückgang scheine sich abzuschwächen. Insgesamt dürften die Preise für Flüge bis Silvester aber leicht unter dem Vorjahresniveau liegen.

In den drei Monaten bis Ende September kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 3 % auf knapp 5,1 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente Ryanair allerdings wegen deutlich gestiegener Personalkosten und Flughafengebühren mit 1,4 Mrd. Euro rund 6 % weniger.

Ryanair setzt bei seiner Flugzeugflotte ganz auf den US-Hersteller Boeing und hier vollständig auf die Baureihe 737. Dies bringt Vorteile beim Flottenmanagement, sorgt aber jetzt für Schwierigkeiten, da der Airbus-Konkurrent schon länger mit technischen Problemen und seit einiger Zeit mit einem breit angelegten Streik kämpft.