Boeing überrascht mit Kosten für Tankflugzeug

Rüstungssparte des Airbus-Rivalen trägt Wachstum

Boeing überrascht mit Kosten für Tankflugzeug

sp Frankfurt – Der Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal zum ersten Mal seit fünf Jahren unter dem Strich die Erwartungen nicht erfüllt. Wegen einer abgeschwächten Nachfrage nach dem “Jumbo” 747 und neuerlichen Sonderlasten im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Tankerflugzeugs für das US-Militär lag der Gewinn je Aktie bei 1,74 Dollar, während Analysten im Schnitt mit 10 Cent mehr gerechnet hatten. Bereinigt um die Sonderlasten für den Tanker und andere einmalige Aufwendungen erreichte der Gewinn 1,98 Dollar je Aktie. An der Börse in New York lag Boeing um die Mittagszeit gut 2 % im Plus. Der Airbus-Rivale wird mit 90 Mrd. Dollar bewertet.Der Umsatz legte zum Jahresauftakt überraschend zu, wobei die Rüstungs- und Raumfahrtsparte einen Rückgang im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen auffing. In der größten Sparte sank der Umsatz um 6 %, nachdem Boeing mit 176 Maschinen acht Exemplare weniger ausgeliefert hatte als im Vorjahreszeitraum. Dabei wirkte sich auch die fehlende Nachfrage nach dem Jumbojet 747-8 aus. Im ersten Quartal lieferte Boeing nur noch ein Exemplar des Fliegers aus, ein Jahr zuvor waren es noch vier Stück. Boeing fährt die Produktion des Modells auf nur noch sechs Maschinen pro Jahr zurück. Die Umstellung schlug jetzt mit 70 Mill. Dollar zu Buche.Deutlich höhere Kosten bereitet Boeing derzeit die Umrüstung ihres Passagierflugzeugs 767 zu einem Tankflugzeug für die US-Luftwaffe. Die Entwicklung des Fliegers kommt langsamer voran und wird teurer als gedacht. Nachdem Boeing schon im vergangenen Jahr eine Sonderbelastung von einer halben Milliarde Dollar nach Steuern verbuchen musste, kamen jetzt noch einmal 156 Mill. Dollar hinzu. Boeing muss sich bei dem Auftrag ranhalten. Bis August 2017 soll der Hersteller die ersten 18 Maschinen vom Typ KC-46 an die US-Luftwaffe ausliefern. Insgesamt haben die Vereinigten Staaten 179 Exemplare bestellt.