Pharmaindustrie

Börsenkandidat Sandoz will Gewinn und Dividenden steigern

Sandoz, die Generika-Sparte des Pharmariesen Novartis, peilt in der Schweiz den größten Börsengang seit 2019 an. CEO Richard Saynor will den freien Cashflow bis 2028 mehr als verdoppeln.

Börsenkandidat Sandoz will Gewinn und Dividenden steigern

Die vor der Abspaltung stehende Novartis-Generikasparte Sandoz hat ihren künftigen Aktionären steigende Gewinne und Dividenden in Aussicht gestellt. Der Ausbau der Produktpipeline dürfte in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 3 Mrd. Dollar Nettoumsatz generieren, teile der Schweizer Pharmariese am Donnerstag vor einer Investorenveranstaltung zu seiner Tochter Sandoz in New York mit. Zu den Details des geplanten Spin-offs mit anschließender Notierung an der Schweizer Börse Six hielt sich Novartis weiterhin bedeckt. Der Konzern bekräftigte lediglich, dass die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden soll.

„Die vorgeschlagene Abspaltung würde uns in die Lage versetzen, unser volles Potenzial auszuschöpfen, mit einem attraktiven und nachhaltigen Finanzausblick einschließlich einer zu erwartenden Dividende für die Aktionäre“, erklärte Sandoz-Chef Richard Saynor. Für 2022 will das Unternehmen 20 bis 30% des um Sonderfaktoren bereinigten Nettogewinns auszahlen. Mittelfristig sollen es 30 bis 40% sein. Der Umsatz soll bis 2028 unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen jährlich um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag wachsen, der freie Cashflow soll sich bis dahin mehr als verdoppeln. Auf Stufe des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) peilt Sandoz mittelfristig 24 und 26% Marge an. Im ersten Quartal waren es 21,1%. 2023 dürften es wegen Inflation und Investitionen 18 bis 19% sein.

Mit der Trennung von dem vergleichsweise margenschwachen Geschäft mit Nachahmermedikamenten und Biosimilars treibt Novartis seine Ausrichtung auf das lukrative Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten voran. Der Konzern stellt seine Hauptsparte – genannt Innovative Medicines – neu auf und richtet sie stärker auf den bedeutenden US-Markt aus. Im Zeitraum Januar bis März erzielte sie 38,7% bereinigte operative Gewinnmarge; Novartis peilt 40% an.

Mit einem Börsenwert von 20 Mrd. Dollar oder mehr wäre Sandoz der größte Neuzugang an der Schweizer Börse seit Alcon. Der ebenfalls aus dem Novartis-Konzern abgespaltene schweizerisch-amerikanische Augenheilexperte brachte es bei seinem Debüt im Jahr 2019 auf 28 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung.

Sandoz will Cashflow bis 2028 verdoppeln

Reuters Zürich
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