Der Ladesäulenbauer und Börsenneuling Compleo investiert einen großen Teil seines IPO-Erlöses und kauft den Konkurrenten Wallbe. Der Kaufpreis von knapp 35 Mill. Euro werde zu rund zwei Dritteln in bar aus der bestehenden Liquidität bezahlt, wie das seit vergangenen Oktober notierte Unternehmen mitteilte. Der verbleibende Teil des Kaufpreises wird durch die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital geleistet. Compleo gibt dazu 130000 neue Aktien aus. Das entspricht knapp 4% des bisherigen Grundkapitals. Wallbe gehört zu großen Teilen dem Hannoveraner Kommunalversorger Enercity (50%) und der Weidmüller Mobility Concepts (26%). Auch Geschäftsführer Dominik Freund ist beteiligt und bleibt in seiner Position an Bord. Die bisherigen Eigentümer von Wallbe hätten einer Lock-up-Vereinbarung von zwei Jahren zugestimmt, teilte Compleo mit. Compleo rechnet mit dem Vollzug der Transaktion Ende April 2021. Compleo hat nach eigenen Angaben bisher rund 30000 Ladepunkte europaweit ausgeliefert, Wallbe etwa die Hälfte.

Compleo gab zudem Eckdaten zum vergangenen Jahr bekannt: Der Umsatz hat sich auf 33 Mill. Euro mehr als verdoppelt. Das bereinigte Ebitda rutschte auf –2,7 (i.V. –2,3) Mill. Euro. Die IPO-Kosten von 0,9 Mill. Euro sind dort herausgerechnet. Im laufenden Jahr will das Unternehmen auf dieser Ergebnisebene den Break-even schaffen. Compleo rechnet 2021 mit einem Umsatzanstieg auf 50 bis 60 Mill. Euro. Von Wallbe sollen weitere 25 bis 30 Mill. Euro hinzukommen.